Am Samstag, 2.5., hat der letzte Teil der „Ring“-Tetralogie – „Das Rheingold“ – Premiere.
Interview mit Wotan: Der kahlrasierte Finne Juha Uusitalo hat die Statur eines germanischen Gottes. Er spricht fließend Deutsch, „weil Wagner-Sänger einfach Deutsch können müssen“.
Am Samstag singt er zum dritten Mal den Wotan im Ring des Nibelungen.
Diesmal steht die Rheingold-Premiere auf dem Programm. Ab 5. Mai dann kann
man alle vier Teile der fertigen Tetralogie (Rheingold, Walküre, Siegfried,
Götterdämmerung) an der Wiener Staatsoper en suite sehen. „Das wird dann die
echte Herausforderung“, schätzt Uusitalo.
Piccolo
Der
wuchtige Bassbariton war nicht immer Wagner-Sänger. Begonnen hat er als
Piccoloflötist (!) an der finnischen Nationaloper. Allmählich wechselte er
ins Sängerfach. Mittlerweile gehört er zum Jetset und sagt: „Wo ein Bett
ist, da bin ich zu Hause.“ Nur dann und wann schafft er es, in seinen
Refugien an einem finnischen See und in der Schweiz auszuspannen.
Die Zusammenarbeit mit Regisseur Sven-Eric Bechtolf am Staatsopern-Ring empfindet Uusitalo als Bereicherung: „Bechtolfs Devise lautet ,Weniger ist mehr'. So verlangt er von uns nicht, dass wir drauflos brüllen, sondern er fordert uns zum Denken auf. Was bei Rheingold besonders wichtig ist, da es sich hier ja um ein dialogreiches Kammerspiel handelt.“
Neueinsteiger
Der Wiener Adrian Eröd ist von der Anmutung her so
ziemlich das Gegenteil von Uusitalo. Klein, zart, Bariton. Er ist der
Neueinsteiger des Staatsopern-Rings. Ab Samstag singt er – sonst eher auf
Mozart und Rossini spezialisiert – den Loge in Rheingold. Eröd schätzt die
„Action“ in dieser Oper: „Anders als in den sonstigen Ring-Teilen erzählt
hier nicht einer eine halbe Stunde lang Geschichten, sondern es passiert
etwas.“
Der Fan von Tolkiens Herr der Ringe („habe ich dreimal gelesen“) ist schon nachhaltig auf den Wagner-Geschmack gekommen: Diesen Sommer singt er in Bayreuth den Beckmesser.
„Rheingold“: Premiere am 2. Mai, Wiener Staatsoper. „Ring“-Zyklus ab 5. Mai.