OP oder Pause
Was ist nur los mit Startenor Villazón?
30.09.2007
Das Management spricht von „Schaffenspause“. Andere vermuten eine Stimmband-OP. Kann Villazón sein Comeback 2008 in Wien feiern?
Ursprünglich sollte ja das schon sprichwörtliche „Traumpaar der Oper“ Roméo et Juliette an der New Yorker Metropolitan Opera singen.
Oper
Doch jetzt heißt der Romeo an der Seite Anna Netrebkos nicht
Rolando Villazón, sondern Robert Alagna. Der traurige Grund: Villazón musste
sämtliche Opern- und Konzertauftritte bis 2008 aus gesundheitlichen Gründen
canceln.
Absagen
Was ist los mit dem sympathischen Tenor? Bereits im
vergangenen März, rund um seinen 35. Geburtstag, musste der
Publikumsliebling seine Bohème-Auftritte an der Wiener Staatsoper
stornieren. Dann hagelte es weitere Absagen, u. a. bei den heurigen
Salzburger Festspielen, wo Villazón an der Seite Plácido Domingos
„Zarzuelas“ hätte singen sollen. Und jetzt auch noch Roméo et Juliette an
der „Met“ ...
Gerüchte
Die offiziellen Stellungnahmen und inoffiziellen
Interpretationen rund um Villazóns „Auszeit“ divergieren erwartungsgemäß
aufs extremste. Während sein Management von einer temporären
„Schaffenspause“ spricht, vermuten Andere, dass sich Villazón wegen
„Knötchen“ einer Stimmbandoperation habe unterziehen müssen. Nur so sei der
bedauernswert lange Ausfall des Tenors zu erklären. Ein Gerücht, für das es
allerdings keine dezidierte Bestätigung gibt.
Filmdreh
Einer, der mit Rolando Villazón und seinem Management in
Kontakt steht, ist der Regisseur Robert Dornhelm. Er verfilmt (wie
berichtet) kommendes Jahr mit Netrebko und Villazón Puccinis Bohème. Wir
fragten ihn, ob der „Dreh“ wegen Villazóns Erkrankung unsicher sei? „Ich
habe von einer ,Knötchenoperation' gehört, aber das sind nur Vermutungen,
die ich nicht bestätigen möchte“, so Dornhelm zu ÖSTERREICH. „Jedenfalls
geht es ihm gut, er schont sich, und sein Management hat erst kürzlich die
Gültigkeit unseres Vertrags bestätigt.“ Im übrigen brauche
man sich keine zu großen Sorgen zu machen: „Auch wenn Villazón nicht singt,
können wir drehen.“ Denn der Soundtrack zum Bohème-Film wurde schon vor
Monaten eingespielt.
Comeback
Auch an der Wiener Staatsoper hofft man auf ein Happy
End: Im Jänner 2008 soll Rolando Villazón in Manon und Werther auftreten. Es
wäre wohl eines der glücklichsten Comebacks der Operngeschichte.