Schön kitschig
Weihnachtsschmuck als "Life Ball"-Deko
14.05.2012
Der Wiener Rathausplatz rüstet sich für die große AIDS-Charity-Party.
Der Life Ball wirft seinen heißen Schatten voraus: Seit heute, Montag, verwandeln sich Rathaus und Rathauspark nach und nach zur wohl schillernsten Ballbühne der Welt. Im Zeichen des Elements Feuer und unter dem Motto "Fight the Flames of Ignorance" wird Organisator Gery Keszler am Samstag bereits zum 20. Mal gemeinsam mit Prominenten wie dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der Schauspielerin Milla Jovovich sowie jeder Menge Paradiesvögel Geld für verschiedene Aidsprojekte im In- und Ausland sammeln.
© APA / Luster wie diese hängen zur Weihnachtszeit am Wiener Graben
70 Tonnen Kulisse
Der logistische Aufwand ist enorm. Insgesamt fünf Sattelzüge mit einer Gesamtlänge von 13,6 Metern und 2,4 Metern Höhe transportieren die Kulissen und Dekorationen der Vereinigten Bühnen Wiens und der Seefestspiele Mörbisch zum Wiener Rathausplatz. Dazu gehören auch die Säulenwände und Figuren aus dem Verdi-Ballett der Staatsoper Wien, die Bühnenkulissen aus Don Giovanni sowie die Theaterkulisse aus La Favorite. "Insgesamt sind es 70 Tonnen", sagte Wolfgang Schmid, Marketingleiter des durchführenden Logistikunternehmens Schenker.
Pomp für internationale Presse
Die Logistik-Highlights sind 2012 Schmid zufolge der 164 Kilogramm schwere "Crystal of Hope" von Swarovski, der von Vomp in Tirol nach Wien gebracht werden muss, sowie ein goldener Doppeladler der Seefestspiele Mörbisch mit einem Durchmesser von acht Metern und einer Höhe von drei Metern. "Der Aufwand ist wie in den vergangenen Jahren enorm", sagte Keszler. Doch als internationale Fundraising-Operation müsse der Ball einfach spektakulär sein, um auch die Aufmerksamkeit der internationalen Presse zu erlangen.
Spendenrekord 2011
Im vergangenen Jahr erzielte der Life Ball ein Ergebnis von über zwei Millionen Euro, mit dem HIV- und Aids-Hilfsprojekte rund um den Globus finanziert werden. Es geht jedoch nicht nur um das Sammeln von Spenden, sondern auch darum, auf das Problem HIV und Aids aufmerksam zu machen.
Kein Draht nach oben
Dem Fest kann eigentlich nur mehr das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. In den vergangenen Jahren waren die Veranstalter unter anderen mit Sturmböen, Unwettern und Starkregen konfrontiert gewesen. "Ich kümmere mich nicht darum, ich habe keinen Draht nach oben, der Life Ball findet so oder so statt", sagte Keszler.