Bachmann-Preis

Wettlesen mit vier Österreichern

28.05.2009

Clarissa Stadler und Eva Wannenmacher moderieren; Autor Josef Winkler hält Eröffnungsrede

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© ORF/Miriam Künzli
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Vier österreichische Autoren sind unter den insgesamt 14 Teilnehmern der "Tage der deutschsprachigen Literatur" von 24. bis 28. Juni in Klagenfurt und lesen dort um den 33. Bachmann-Preis. Durch die Wiederverlängerung haben sie heuer wieder drei Tage Zeit für das "berühmt-berüchtigte Wettlesen", wie der Kärntner ORF-Landesdirektor Willy Haslitzer bei einer Pressekonferenz sagte. Caterina Satanik, Linda Stift, Philipp Weiss und Andrea Winkler gehen neben sieben Autoren aus Deutschland sowie je einem aus der Schweiz, Spanien und Frankreich ins Rennen.

Nationalitäten-Melange
Wenn man die Nationalitäten auch heuer gar nicht so genau zuordnen kann, wie Organisatorin Michaela Monschein erklärte. "Ein Schweizer aus Barcelona, eine Deutsche aus Paris" - und auch das Label der "jungen Autoren" trifft bei einer Spanne von Geburtsjahren zwischen 1982 (Philipp Weiss) bis 1954 (der in Barcelona lebende Karl-Gustav Ruch) nicht wirklich zu. Ralf Bönt, Katharina Born, Karsten Krampitz, Lorenz Langenegger, Christiane Neudecker, Jens Petersen, Bruno Preisendörfer, Karl-Gustav Ruch, Gregor Sander, Caterina Satanik, Andreas Schäfer, Linda Stift, Philipp Weiss und Andrea Winkler lautet die Gesamtliste der Autoren.

Auch Überraschungen dabei
Während mit Andrea Winkler (Jahrgang 1972), die 2008 sowohl "Hanna und ich" bei Droschl veröffentlichte als auch mehrere Auszeichnungen erhielt, und mit Linda Stift (Jahrgang 1969), die mit den Romanen "Kingpeng" und "Stierhunger" bei Deuticke vertreten ist, zwei bekanntere Namen des heimischen Literaturlebens nach Klagenfurt geladen sind, stehen mit Philipp Weiss und Caterina Satanik zwei Überraschungen auf dem Programm.

Jüngster Teilnehmer ist 27
Weiss, der bisher "Egon" im Passagen Verlag sowie einige kürzere Texte veröffentlichte, in Wien Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studierte und derzeit an einem Roman und einem Theaterstück schreibt, ist mit 27 der jüngste Wettbewerbs-Teilnehmer. "Ich muss mich beeilen mit meinem Roman. Wenn man in Klagenfurt fertig gemacht wird, kann man nicht mehr schreiben, wenn man bejubelt wird, kommt man nicht mehr dazu", meinte er im APA-Gespräch. Bisher völlig unveröffentlicht darf auch die von Burkhard Spinnen ins Rennen geschickte Caterina Satanik mit Spannung erwartet werden. Satanik wurde 1976 in Wien geboren und lebt in Höflein a.d. Donau. Seit 2001 unterrichtet sie Religion und Spanisch an verschiedenen Gymnasien und macht eine Ausbildung zur Psychotherapeutin.

Neue Gesichter gibt es im Team in der Lesearena
ORF-Kulturmoderatorin Clarissa Stadler führt erstmals durch den Wettbewerb und löst damit Dieter Moor nach nur einer Ausgabe ab. "Er war so dominant, dass sich die Jury ein bisschen in die Reserve zurückgezogen hat", so Haslitzer. Stadler könnte sich vorstellen, "dass es nicht schlecht ist, wenn da zum ersten Mal eine Frau zwischen den Fraktionen vermittelt". Die Klagenfurter Rede zur Literatur am 24. Juni hält Josef Winkler.

Jurorenrunde
Jury-Vorsitzender Burkhard Spinnen wird von der Jurorenrunde des vergangenen Jahres nur Ijoma Mangold und Alain Claude Sulzer wiedersehen, neu sind Meike Feßmann, Hildegard Elisabeth Keller, Karin Fleischanderl sowie Paul Jandl. Nach Protesten der Jury im vergangenen Jahr über die Zusammenlegung des Wettbewerbs mit direkt anschließender Entscheidung am Samstagabend, wurde nun zum alten Modell zurückgekehrt. "Es ist natürlich ein legitimes Anliegen der Juroren, dass sie Zeit zum Nachdenken haben", so ORF-3sat-Redaktionsleiterin Margit Czöppan. Neben dem mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis haben die Nominierten auch die Chance auf den Kelag-Preis in der Höhe von 10.000 Euro, den 3sat-Preis (7.500 Euro), den Ernst-Willner-Preis (7.000 Euro) sowie den Hypo Group-Publikumspreis (7.000 Euro).

Gesamtablauf wird lockerer
Weil aber trotz längerer Dauer nur 14 Autoren lesen, wird der Gesamtablauf der Literaturtage lockerer und bietet Platz für ausgiebiges Rahmenprogramm. Dieses widmet sich heuer etwa dem verstorbenen Gert Jonke oder Ingeborg Bachmanns Briefwechsel mit Paul Celan. Von 21. bis 25. Juni findet wieder der Klagenfurter Literaturkurs im Musil-Haus statt und am 21. Juni werden die Übersetzerstaatspreise an Doreen Daume und Jurko Prochasko verliehen. Übersetzt in mittlerweile zwölf Sprachen werden auch die Wettbewerbsbeiträge und so direkt im Internet in ganz Europa zugänglich - für die Publikumswahl zum Kelag-Preis, für die am 27. Juni von 15 bis 20 Uhr Stimmen abgegeben werden können, kommen die "Juroren" daher "aus aller Herren Länder", betonte Haslitzer.

Alle Infos zum Event finden Sie hier!

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