Wiener Staatsoper

Wiederbelebt: "Tosca" mit Neil Shicoff

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Nach einjähriger Pause kehrt der amerikanische Star-Tenor wieder nach Wien zurück.

Seit 38 Jahren thront der Startenor Neil Shicoff auf dem Olymp der Opernwelt. Der Sensibilissimus unter den Opernsängern versteht es wie kein anderer, den herrlichen Schmelz seines Timbres mit der fiebrigen Intensität seiner Darstellung zu mischen, sodass schon in wenigen Takten aus schlanken, funkelnden Tönen tiefgründige, nervenzerfetzende Menschenporträts entstehen.

Pause
Heute (19. November)  ist er nach einer einjährigen Pause wieder an der Wiener Staatsoper zu erleben. In Margarete Wallmanns 55 Jahre alter Inszenierung von Puccinis Tosca singt er den Maler Mario Cavaradossi, den Liebhaber der Sängerin Floria Tosca, der am Schluss auf Befehl des schurkischen Polizeichefs Scarpia hingerichtet wird.

Gefühl des Verlusts gewaltig
"In fast allen Puccini-Opern geht es um eine große, unglückliche Liebe und um die Trennung der Liebenden", sagt Shicoff. "Dieses Gefühl des Verlusts ist gewaltig. Puccini war ja ein Frauenheld, und seine Musik ist besonders erotisch und sinnlich, sie kommt aus den Tiefen seines Körpers. Man könnte ihn in der bildenden Kunst mit Schiele vergleichen, der ja in manchen Bildern fast pornografisch ist. Ich liebe Puccini und Schiele besonders."

Burgunder
Dass die Wiener Tosca-Inszenierung so alt ist, stört ihn nicht: "Tosca in Wien ist wie eine Heimkehr für mich, die Inszenierung passt mir wie ein Handschuh. Tosca ist eine alte Freundin, ich genieße sie wie eine tolle Flasche Burgunder."

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."


 
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