Luc Bondy und sein Team sind "guter Laune". In Buenos Aires, in Budapest, in München, Berlin und Wien wird derzeit für die Produktionen der Wiener Festwochen geprobt, der fertige Filmtrailer bezeugt den Fortschritt ebenso wie die Vielfalt des Programms und am 28. April beginnt der "physische" Verkauf der 49.311 Karten. Derzeit sind noch für alle Veranstaltungen Tickets zu haben, wie die Festivalleitung bei Pressekonferenz am 27. April erklärte. Eröffnet werden die Festwochen, deren 36 Produktionen in 207 Vorstellungen bis zum 18. Juni gezeigt werden, am 11. Mai am Wiener Rathausplatz.
Festwochen mit gute Laune Stimmung Die gute Laune, die Festwochen-Intendant Bondy bekundet, hat auch mit seiner eigenen Probenarbeit zu tun. Für die Uraufführung von Peter Handkes "Die schönen Tage von Aranjuez" verwandelt er einen Dialog in ein "seltsames Stück", mit der "größten Introspektion, die ich am Theater je gesehen habe" und versucht, "immer wieder das Fenster zu öffnen", damit die dramatische Luft dabei nicht stickig wird. Entgegen ursprünglicher Pläne nicht selbst inszenieren konnte Bondy das Botho-Strauß-Stück "Groß und Klein", das aus Australien mit Cate Blanchett in der Hauptrolle anreist und im englischsprachigen Raum bereits "ein sehr großer Erfolg ist".
Warner aud Verdis Spuren "In fremdes Repertoire gestoßen" fühlte sich die britische Regisseurin Deborah Warner durch die Festwochen-Anfrage, ob sie "La Traviata" für die Verdi-Trilogie inszenieren wolle. "Meine erste Reaktion war: Nein", erzählte sie heute. "Aber manchmal ist es der Respekt für die, die dich fragen, aus dem man dann Dinge tut, die man sonst lassen würde." Schon bei "Dido und Aeneas", das sie für die Festwochen 2006 auf die Bühne brachte, habe sie erfolgreich Neuland betreten dürfen. Darüber hinaus finde sie bei den Festwochen "außergewöhnliche Bedingungen vor, die ein Opernhaus nicht bieten kann. Hier ist man eingeladen, sich wirklich mit einem Stück auseinanderzusetzen - und es neu zu erfinden."
Horvath wird betrogen Schauspieldirektorin Stefanie Carp fungiert zugleich als Dramaturgin in Christoph Marthalers Version von "Glaube Liebe Hoffnung". Obwohl Marthaler bei Horvath "sonst sehr werktreu" sei, würde man den Autor diesmal "ein bisschen betrügen - aber nur mit Horvath selbst" und einigen Textstellen aus anderen Werken. Ebenfalls besucht hat Carp die Proben zu Ulrich Seidls "Böse Buben / Fiese Männer", für dessen Uraufführung derzeit in München gewerkt wird. Es sei für sie stets erstaunlich, wie Seidl es schaffe, mit Laien wie ausgebildeten Schauspielern ein so hohes Maß an Authentizität zu erreichen, dass man beide Gruppen kaum noch unterschieden könne.
Auch "Gastarbeiter Opera" ist Thema Authentizität und Arbeit mit der Wiener Bevölkerung wird bei den Nebenschienen ein weiteres Mal groß geschrieben. Während im Festivalzentrum in der Quellenstraße die Bewohner schon seit einem halben Jahr lernen, Blogs und Videos zu gestalten und Artikel für die "Into the City" Online-Plattform zu schreiben, widmet sich das "forum festwochen" dem schwierigen Begriff Integration. Neben der "Gastarbeiter Opera", bei der das Publikum durchaus mitwirken darf, sind die Mehrheitsösterreicher - und nur die - auch eingeladen an den Integrationscamps von God's Entertainment teilzunehmen. Gemeinsam mit Mitgliedern einer Minderheit, mit der man sich integrieren möchte, lernen Österreicher in in verschiedenen Paketen - für Anfänger und Fortgeschrittene - Basisfertigkeiten der Integration.
Info Alle Informationen rund um die Wiener Festwochen sowie zu den Ticketverkäufen erhalten SIe unter www.festwochen.at.
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