Maleisches Mallorca

Wiener Kunstforum zeigt Miquel Barcelo

12.12.2012


Erste Personale des mallorquinischen Malers wird in Österreich gezeigt.

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© Miquel Barcelo
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Eine Platte mit Seezungen aus Keramik, ein riesiges abgebranntes Streichholz aus Bronze, ein großformatiges Gemälde mit "leichtem Seegang", bei dem einem dank dicker Farbschichten die Schaumkronen entgegenkommen, runde Stierkampfarenen mit eindrucksvoller Sogwirkung sowie jede Menge Crevetten, Fische und Esel - das alles und noch viel mehr bietet die Ausstellung des mallorquinischen Malers Miquel Barcelo, die am 11. Dezemberim Bank Austria Kunstforum in Wien eröffnet wird. Es ist die erste Personale des 1957 geborenen documenta- und Biennale-Teilnehmers, der 1982 einige Zeit in Wien gelebt hat, in Österreich.

Spezielle Ausstellung für Mallorca-Liebhaber
"Um Miquel Barcelo und seine Kunst begreifen zu können, muss man zumindest einmal in Mallorca gewesen sein", meinte Kurator Florian Steininger bei der heutigen Presseführung und betonte den "unmittelbaren Zugang" und die "sinnliche, direkte Herangehensweise" des Künstlers. Tatsächlich sind viele Motive des ehemaligen jungen Wilden wenig verklausuliert - von Gemüse ("Kohl, Artischocken und Seeigel auf violettem Grund" heißt ein Gemälde, "4 1/2 Tomaten" ein anderes) und Meeresgetier bis hin zu diversen Vanitas-Motiven, die mit der biologischen Verrottung korrespondieren.

Parallelen zu Walter Schmögner  
Mehr als einmal denkt man bei manchen Bildern an den Wiener Künstler Walter Schmögner, bei hochexpressiven, pastosen Farbschlachten oder zwischen rätselhaft und witzig angesiedelten Skulpturen ("Ziege mit Hut") an Siegfried Anzinger, dem von Februar bis Mai 2014 eine Kunstforums-Schau gewidmet sein wird. Das Werk von Miquel Barcelo korrespondiert ohne Zweifel mit den österreichischen Vertretern der "Neuen Malerei". Dass es bisher vorwiegend in Spanien und Frankreich bekannt ist, "liegt wahrscheinlich an einem anderen Geschmack, an einem anderen Gefühl für Kunst", wie Kunstforums-Chefin Ingried Brugger ausführte. "Es war an der Zeit, das Kunstforum für einen Maler zu öffnen, der ganz woanders herkommt."

Künstler soll auch im deutschsprachigen Raum bekannt werden

Sehr geholfen hat dabei der Zürcher Galerist Bruno Bischofberger, dem sowohl Steininger als auch Brugger dankten und der wohl starkes Interesse daran hat, dass Miquel Barcelo auch im deutschsprachigen Raum bekannt wird. Unter den rund 80 Werken gibt es aber auch eine Serie ungewöhnlicher Porträts oder fast gänzlich Abstraktes. "Man trifft immer wieder Neues, Überraschendes", meinte Steininger.
Die Ausstellung ist bis 10. März 2013 zu sehen. Ab 21. März zeigt das Kunstforum eine Meret Oppenheim Retrospektive, ab 4. September Jürgen Messensee, ehe ab 16. Oktober Arbeiten von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat gezeigt werden.

Info
Alle Informationen zur Miquel Barcelo-Ausstellung erhalten Sie unter www.bankaustria-kunstforum.at.


 
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