"Der Junge und das Meer" rankt sich um ein von Britten komponiertes "Vaudeville".
Die Wiener Sängerknaben feiern den 100. Geburtstag von Benjamin Britten: Der englische Komponist, geboren am 22. November 1913, steht im Zentrum einer ungewöhnlichen szenischen Produktion des Knabenchores am 2. November im MuTh. "Der Junge und das Meer" versammelt dabei Britten-Werke collageartig rund um eine kurze Kinderoper namens "Golden Vanity", die der Komponist im Jahr 1966 eigens für die Wiener Sängerknaben schrieb.
Werk für Sängerknaben
Der Knabenchor hatte den Komponisten um eine kurze Oper ausschließlich für Buben gebeten, nicht zuletzt für den Tourneebetrieb. Britten schuf den 20-Minüter daraufhin auf Basis einer englischen Ballade über einen Schiffsjungen, der bei einem Piratenangriff zum Retter seiner Mannschaft wird. Britten selbst bezeichnete das Stück als "Vaudeville". Rund um die "Golden Vanity" hat Regisseurin Christiane Lutz für das Opernprogramm für Kinder ab 10 Jahren allerdings auch Klavierstücke und Lieder aus den "Friday afternoons" arrangiert.
Leidenschaft für das Meer und die Seefahrt
Denn der "Junge" im Titel des Programms ist nicht nur der Schiffsjunge aus der Kinderoper, sondern eigentlich Britten selbst, kreist doch die Collage auch um die Person des Komponisten, der sowohl als Kind wie als Erwachsener (gespielt von Nikolaus Habjan) vorkommt und Zeit seines Lebens seine Leidenschaft für das Meer und die Seefahrt musikalisch verarbeitet hat. "In seinen Kompositionen braust der Wind und schäumt die Gischt, und ehe man es sich versieht, ist man von der Musik schon auf das offene Meer getragen", heißt es in der Stück-Ankündigung.
Info
"Der Junge und das Meer", Musik von Benjamin Britten, Produktion der Wiener Sängerknaben, Regie: Christiane Lutz. Premiere am 2. November um 16 Uhr, weitere Termine am 7. und 8. November um 17.30 Uhr; MuTh, www.muth.at