Will Smith for President!

Neuer Film
Jüngst wurde Will Smith von den US- Kinobesitzern zum Kassenmagnet des Jahres gewählt. Jetzt tritt er mit einem Film an, der Lichtjahre entfernt ist von seinen Blockbusterhits. Im kontroversiellen Drama "Sieben Leben" wendet er sehr extreme Methoden an, um sieben Menschen zu retten - nachdem durch seine Schuld sieben andere bei einem Unfall ihr Leben verloren. ÖSTERREICH traf Smith zum Interview in Berlin.

ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie "Sieben Leben" selbst?
WILL SMITH: Der Film erschreckt mich ein bisschen. Er wertet nicht, ob die Entscheidungen der Hauptfigur Ben Thomas unmoralisch sind oder nicht. Der Zuschauer muss selbst entscheiden: Handelt dieser Mann egoistisch, oder opfert er sich für andere auf? Dass ein Film endet, ohne eine Lösung anzubieten, ist für mich künstlerisch etwas ganz Neues.

ÖSTERREICH: Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und diesem Ben Thomas mit seinem extremen Helfersyndrom?
SMITH: Nein. Ben Thomas ist die erste Figur, die ich jemals spielte, von der ich nicht weiß, ob ich sie mag. Es gab Momente, in denen ich aufhörte, über die Figur nachzudenken, weil ich selbst keine Ahnung hatte, was ich von seinen Aktionen halten sollte.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie das Projekt dann verwirklicht?
SMITH: Die Geschichte faszinierte mich. Es geht um einen Mann, der nicht realisiert, dass die Liebe seine emotionalen Verletzungen heilen könnte. Er hat das Gefühl, Gott habe einen Fehler gemacht. Also geht er einen Umweg um Gott und versucht, sein Leben neu zu konstruieren.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zum Wahlsieg von Barack Obama?
SMITH: Der schwarze Typ gewinnt die Wahl zum Präsidenten! Ist das nicht ein ultimatives Hollywood-Ending? Es wird das zur Realität, was wir uns für Amerika erträumen.

ÖSTERREICH: Was tun Sie, wenn die übernächste Präsidentschaftswahl ansteht?
SMITH: Dann werde ich einen Barack-Obama-Film drehen - oder ich trete als Präsidentschaftskandidat an!

Fotos: (c) Getty