Abschied

Zum Tod von Otto Schenk: das letzte oe24-Interview

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2023 blickte Otto Schenk in unter dem Motto "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" mit einigen raren Bühnen-Auftirtten auf die Stationen seines künstlerischen Schaffens zurück - Der Versuch eines Gesprächs: 

Wie geht es Ihnen?
Darauf gebe ich jetzt keine Antwort, die Fragen sind alle bewilligt, aber Antworten gibt es erst spontan auf der Bühne.

Am 15. April sind Sie wieder im Theater Akzent zu sehen. Was darf man da erwarten?
Nichts. Ich will gar keine Erwartungen wecken, die Leute, die kommen, sollen selber schauen...

Ihr Resümee des letzten Bühnengesprächs im Jänner?
Ich verstehe das Fremdwort schon nicht.

Wie viel Kraft gibt der Applaus des Publikums?
Wenn er ausbleibt, hört man rechtzeitig auf.

Im Jänner wollten Sie keine Presse und keine Fotografen dabei haben. Warum diese Scheu?
Das liegt am Jänner!

In einem Ihrer letzten Interviews meinten Sie: „Was wollen Sie von so einem Wrack noch so etwas Kompliziertes wie eine Vorstellung?“ – sind diese Auftritte denn nicht kompliziert?
Ich weigere mich, diese Frage zu verstehen.

Sie haben viel gemacht! Theater inszeniert und gespielt, Lesungen gegeben, Opern inszeniert – worauf sind Sie besonders stolz?
Dass ich das alles überlebt habe.

In der Folge geht’s dann auch nach St. Pölten und im Mai wieder ins Theater Akzent. Was zieht Sie jetzt doch wieder auf die Bühne?
Niemand zieht mich auf die Bühne, ich bin durchaus freiwillig gekommen.

Könnten Sie sich nach Ihrem letzten „Kirschgarten“ nun vielleicht doch noch vorstellen, wieder auf die große Theaterbühne zu kommen?
Das müsste sich der vorstellen, der mich dazu verführt, ich kann es mir nicht vorstellen.

Zum Tod von Otto Schenk: das letzte oe24-Interview
© zeidler
× Zum Tod von Otto Schenk: das letzte oe24-Interview

oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz mit Otto Schenk

Werden das Ihre letzten Auftritte?
„Ma werd doch da sehen“, nicht jiddisch kann ich es nicht ausdrücken. Ich habe keine „Termine“, ich verpflichte mich zu keinerlei „Arbeit“, nur eventuell zu Anwesenheit und zur Besichtigung und Befriedigung der Neugier des Publikums.
 

Interview: Thomas Zeidler-Künz

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