Ansturm
Zwei große "B" bei Frankfurter Buchmesse
20.10.2008
Bushido und Bohlen: Wenn zwei Vorbilder "schreiben", werden auch Anti-Leser zu Leseratten. Die Highlights hier!
Vorbei ist sie nun, die größte Buchmesse des deutschsprachigen Raums, das Gastland bildete dieses Jahr die Türkei. Neben etlichen Neuerscheinungen haben es den Besuchern vorallem drei Werke angetan - die Gangsta-Rap-Bio von Bushido, die Selbstvermarktungsmaschinerie von Bohlen und der Wirbel um das neue Bio-Buch von Romy Schneider.
Einfach cool
Gangsta-Rapper Bushido (30) sieht sich als
Literatur-Botschafter. "Ich bin der coolste Buchautor, den es zur Zeit in
Deutschland gibt und ich bringe Leute zum Lesen, die das sonst nicht
machen", sagte der deutsch-tunesische Musiker auf der Frankfurter Buchmesse
- umringt von gleich mehreren Bodyguards und Hunderten zumeist junger,
weiblicher Fans. Mit seiner vor kurzem erschienenen Biografie "Bushido"
hatte es der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi
heißt, auf Anhieb auf Platz eins der Sachbuch-Bestsellerlisten geschafft.
Marktwert
Der Popmusiker und Fernsehmoderator Dieter Bohlen will
das Bildungsland Deutschland retten. "Es wurde in den vergangenen Monaten
soviel Nonsens über Erfolg in der Musikbranche erzählt, da musste ich meine
Sicht der Dinge dagegenstellen", sagte Bohlen am Freitag bei der Vorstellung
seines dritten Buches "Der Bohlenweg.
Ansturm
Mit einem Besucherrekord ist am Sonntag die Frankfurter
Buchmesse zu Ende gegangen. Über die fünf Messe-Tage seien 299.112 Besucher
gezählt worden - so viele wie noch nie, seit die Dauer der Messe im Jahr
2004 von sechs auf fünf Tage verkürzt worden sei, sagte der Pressesprecher
der Buchmesse, Thomas Minkus, am Sonntag in Frankfurt. Das entspreche einer
Steigerung von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein am Samstag (rund
78.000 Besucher) und Sonntag (rund 63.000 Besucher) kamen mehr als 140.000
Menschen zu der Bücherschau.
Friedenspreis
Zum Abschluss der fünftägigen weltgrößten
Bücherschau hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seinen
Friedenspreis in der Frankfurter Paulskirche an den Maler und Bildhauer
Anselm Kiefer verliehen. Damit erhielt zum ersten Mal ein Bildender Künstler
die renommierte Kulturauszeichnung, die mit 25.000 Euro dotiert ist.
Vor rund 1.000 Gästen in der Paulskirche, unter ihnen der deutsche Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und EU-Kommissar Jan Figel, nahm Kiefer den renommierten Preis entgegen. Das Werk des 63-jährigen Malers und Bildhauers zeige, dass Worte und Bilder das Verstehen unverständlicher Wahrheiten ermögliche, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder. Diese kritische Auseinandersetzung sei ein klares Bekenntnis zur Frieden stiftenden Macht der Kunst.
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