Opern-Premiere
Zwischen Baby und Mozart
15.05.2012
Ab Donnerstag singt Garanca in der Wr. Staatsoper Mozarts „La clemenza di Tito“.

An der Seite von Michael Schade (Titus) singt Elina Garanca, jüngst aus der Babypause zurück gekehrt, den Sesto.
ÖSTERREICH: Vor einem Jahrzehnt sangen Sie den Annio in „La clemenza“. Und jetzt den Sesto – ein Perspektivenwechsel?
Elina Garanca: Das kann man nicht sagen, denn ich bin ja inzwischen auch schon öfters – im Theater an der Wien oder in Paris – als Sesto aufgetreten.
ÖSTERREICH: Regie führt diesmal Jürgen Flimm. Wie ist die Zusammenarbeit?
Garanca: Toll! Es ist mit ihm lustig und spannend. Er verträgt Kritik und ist selber kritisch. Man kann mit ihm lachen und ernst arbeiten.
ÖSTERREICH: 2003 sangen Sie „La clemenza“ unter Nikolaus Harnoncourt. Jetzt dirigiert Louis Langrée ...
Garanca: ... ich werde die beiden aber jetzt nicht vergleichen! Ich kann nur sagen, dass beide Dirigenten der Partitur sehr viel Aufmerksamkeit schenken.
ÖSTERREICH: „La clemenza“ ist eine sehr schöne Oper – Ihre Lieblingsoper?
Garanca: Da bin ich vorsichtig, mit diesem Lieblings .... In jeder guten Oper gibt es tolle Momente. Aber sicher: In Titus gibt es Arien und Renner, die jeder kennt und die für Mezzos sehr erstrebenswert sind.
ÖSTERREICH: Ihr Kalender ist nach der Babypause wieder randvoll. Konzerte in Göttweig, Linz ...
Garanca: … es gibt auch Liederabende in Salzburg und München. Und am Ende des Sommers kommt das Verdi-Requiem in Salzburg und Luzern.
ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich ausgeruht?
Garanca: Ausgeruht wäre das falsche Wort … Ich habe ein halbes Jahr nach der Geburt meiner Tochter nicht gesungen. Denn mit einem Baby schläft man ja – wie jeder weiß – nicht so lange, wie man sich das wünschte. Mental entspannter wäre der richtige Ausdruck. Weil ich eine ganze Weile aus der öffentlichen Aufmerksamkeit weg war.
ÖSTERREICH: Wie geht es Catherine Louise?
Garanca: Sehr gut, danke schön! Es ist ein munteres, neugieriges, ein wirklich sehr gutes Kind.