Zwölf Cellisten

Berliner Philharmoniker eroberten Grafenegg

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Vielseitiges Repertoire in deliziösen Arrangements betörte Publikum.

Wie schon bei der Eröffnung des Grafenegg Festivals tags zuvor ist auch am 17. August ein Werk des australischen Composers in Residence Brett Dean auf dem Programm gestanden. Doch auch sonst hatten "Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker" ein vielseitiges Repertoire im Gepäck und ernteten im Wolkenturm viel herzlichen Applaus.

41 Jahren Ensemble-Geschichte  
Brett Dean war selbst 15 Jahre lang als Bratschist Mitglied der Berliner Philharmoniker und ist dem Orchester weiterhin verbunden geblieben. Das Ensemble der zwölf Cellisten wurde vor mittlerweile 41 Jahren gegründet - übrigens auf Initiative des ORF, der damals die Aufnahme eines für diese Besetzung komponierten Stücks von Julius Klengel angeregt hatte, wie Cellist Ludwig Quandt im Einführungsgespräch berichtete. Ursprünglich war Götz Teutsch als Gründungsmitglied für das Gespräch vorgesehen gewesen, hatte aber aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Quandt, sein aus Österreich stammender Kollege Stephan Koncz sowie Dean bestritten im Trio einen kurzweiligen Talk, in dem unter anderem zu erfahren war, dass die Musiker aus der Westschweiz angereist und schon seit halb vier Uhr Früh auf den Beinen waren.

Mit österreichischer Erstaufführung
 
Diese Strapazen waren ihnen allerdings beim Konzert nicht anzumerken. Die zehn Herren und zwei Damen starteten mit einer von Dean duftig arrangierten Purcell-Suite, erstatteten Boris Blacher gediegene Reverenz und brachten vor der Pause noch Deans "Twelve angry men" zur österreichischen Erstaufführung, ein atmosphärisch differenziertes Werk, das auf den Film "Die zwölf Geschworenen" Bezug nimmt und in den Pianopassagen etwas unter Motorrad- und Fluglärm zu leiden hatte. Im zweiten Teil ging es mit Populärem weiter, von Ravels Pavane über drei Stücke mit Paris-Bezug bis zu südamerikanischen Anklängen, der Moonlight-Serenade und Duke Ellingtons "Caravan" - alles in deliziösen Bearbeitungen und in erstsahniger Interpretation. Als Zugaben winkten Ennio Morricones "Spiel mir das Lied vom Tod"-Melodie - so können Celli sogar eine Mundharmonika ersetzen - und Astor Piazzollas "Libertango".

 

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