Interview

Lauda spricht über seine Vaterfreuden

26.09.2009

Niki Lauda im ersten Interview über seine neue Vaterrolle, die Fly-Niki-Zukunft und das Wickeln.

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ÖSTERREICH: Niki, wie war die erste Woche als Zwillings-Papa?
Niki LAUDA: Ganz ehrlich, ich hab’ noch nicht viel mitbekommen. Ich habe Birgit und die Kleinen Donnerstag brav vom Spital abgeholt und nach Hause gebracht. Die beiden Babys sind goldig, extrem ruhig und sehr gesittet. Aber Freitag früh bin ich schon zum Formel-1-Grand-Prix nach Singapur abgeflogen – und ich bin erst Montag früh wieder zurück. Dann geht’s mit dem Papasein erst los.

ÖSTERREICH: Hast du deine Zwillinge schon gewickelt?
LAUDA: Ich wickle nicht – ich habe noch nicht gewickelt und hab das auch nicht vor. Ich werde mich so wie jeder Vater um die Kleinen kümmern – aber ich bin sicher nicht der Wickel-Papa, ich hab ja einen anstrengenden Beruf. Ich brauch auch keine Tipps vom Herrn Mahr oder anderen selbst ernannten Experten, was ich als Vater zu tun habe. Ich übe meine Vaterrolle so aus wie jeder andere Vater auch. Mit viel Begeisterung – aber ohne das Ganze zu übertreiben.

ÖSTERREICH: Glücklich?
LAUDA: Ich bin extrem happy – Birgit und die zwei Kleinen sind das größte Glück meines Lebens. Alles ist absolut perfekt. Die Zwillinge sind süß, absolut ruhig, lächeln – was willst du mehr?

ÖSTERREICH: Ausgerechnet jetzt, wo du Vater geworden bist, gibst du mit Fly Niki gegen die AUA Vollgas?
LAUDA: Mein Quality-Low-Cost-Konzept geht jetzt voll auf. Ich habe das beste Halbjahr meiner Firma hinter mir und erhöhe meine Flotte 2010 von 12 auf 16 Flugzeuge. Ich kriege zwei Flüge nach Frankfurt, einen nach München dazu – und verhandle am Dienstag mit unserer Regierung, dass – so wie die EU das ja fordert – jetzt auch auf den Ost-Strecken der Wettbewerb zur AUA hergestellt wird.

ÖSTERREICH: Wie siehst du den AUA-Lufthansa-Deal?
LAUDA: Die Lösung finde ich jetzt sehr gut für alle Beteiligten. Alle Probleme wurden gelöst, keiner nimmt Schaden. Die Lufthansa wird die AUA so schnell wie möglich schrumpfen, damit sie profitabel wird – das gibt mir neue Chancen. Ich fühle mich durch die Fusion nicht bedroht – ganz im Gegenteil. Durch die EU-Entscheidung ist jetzt mehr Wettbewerb möglich – hoffentlich auch bald in Richtung Osten.

ÖSTERREICH: Du bist in Singapur beim Formel-1-Grand-Prix. Wer wird heuer Weltmeister?
LAUDA: Alles spricht für Button – aber er muss jetzt intelligent fahren. Er muss seine 14 Punkte Vorsprung auf Barrichello mit Hirn und ohne Risiko verteidigen. Barrichello wird wie der Teufel voll auf Risiko fahren – Button muss cool bleiben, ohne Risiko den Vorsprung verteidigen – so wie ich gegen Prost.

ÖSTERREICH: Du siehst Button schon als Weltmeister?
LAUDA: Wenn er intelligent fährt, wenn er kein Risiko eingeht, wenn er seine 14 Punkte gegen den Barrichello mit Hirn verteidigt, dann ist ihm der Titel nicht zu nehmen. Er hat es ja alleine in der Hand, Weltmeister zu werden, das ist jetzt nur mehr eine Frage der Intelligenz. Er wäre ein würdiger Weltmeister.

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