Die Sängerin flog nach Lilongwe, um die adoption der dreieinhalbjährigen Mercy James zu beantragen. Der Superstar hat bereits einen Buben aus Malawi adoptiert. Dieser soll bei der Gelgeneheit seinen leiblichen Vater kennenlernen.
US-Popstar Madonna will nach dem kleinen David noch ein Mädchen aus dem afrikanischen Malawi adoptieren. Die 50-jährige Sängerin ist am Sonntag in der Hauptstadt Lilongwe eingetroffen, wo sie am Montag bei einem Gericht die Adoption der dreieinhalbjährigen Mercy James beantragen wollte. Mit dabei ist vermutlich auch David, der bei dieser Gelegenheit seinen leiblichen Vater wiedersehen könnte.
Aids-Waise
Nach Angaben eines Gerichtsvertreters in Lilongwe
stammt Mercy James aus einem Heim für Aids-Waisen nahe der
Wirtschaftsmetropole Blantyre, das Madonna im Oktober 2006 während ihres
ersten Besuchs in dem südostafrikanischen Land besichtigt hatte. Bereits
damals sei die Kleine in die engere Wahl für eine Adoption gekommen.
Will das Land unterstützen
Madonna hatte kurz nach Beginn
des Adoptionsverfahrens für David angekündigt, dass sie
"höchstwahrscheinlich sehr bald weitere Kinder in Malawi adoptieren" wolle.
Zunächst solle ein Mädchen dazukommen, um das Gleichgewicht der Geschlechter
in ihrer Familie wiederherzustellen, sagte sie im November der Zeitschrift
"Paris Match". Der malawischen Zeitung "Nation" versicherte sie vor zwei
Wochen, sie werde dies jedoch nicht ohne Unterstützung der Bevölkerung und
der Regierung des afrikanischen Landes tun. Ihre Adoptivkinder sollten zudem
stets mit ihrer malawischen Kultur verbunden bleiben.
Adoption sorgte für Kontroversen
Der Analphabet, der sich
als Bauer durchs Leben schlägt, hatte den kleinen Buben nach dem Aids-Tod
der Mutter ins Waisenhaus gegeben, weil er sich nach eigenen Angaben nicht
um ihn kümmern konnte. Die Queen of Pop nahm David 2006 im Alter von einem
Jahr zu sich. Danach dauerte es noch 18 Monate, bis ein Gericht die Adoption
genehmigte. Die Adoption des heute Dreieinhalbjährigen sorgte damals für
heftige Kontroversen: Menschenrechtsgruppen zogen unter anderem gegen die
Ausnahmeregelung vor Gericht, dass der Weltstar in der Übergangsphase nicht
in Malawi bleiben musste. Madonna konterte, sie habe den Buben vor "einem
sicheren Tod gerettet".
Wenn Prominente tatsächlich Kindern in armen Ländern helfen wollten, sollten sie Organisationen wie Save the Children unterstützen, sagte deren Sprecher. Neben "Raising Malawi" ließ Madonna inzwischen in der Nähe von Lilongwe ein Gemeinschaftszentrum bauen, das sich um mehr als 8.000 Waisen in den Dörfern der Umgebung kümmert. Der US-Star hat neben David zwei leibliche Kinder: den achtjährigen Rocco von ihrem inzwischen geschiedenen Ehemann Guy Ritchie sowie die zwölfjährige Lourdes aus einer früheren Beziehung.