Menschenrechtler: "Sie nutzt ihre finanziellen Muskeln, um die schwachen Gesetze dieses Landes zu manipulieren."
Der erneute Adoptionsantrag von Popstar Madonna (50) für ein afrikanisches Kind aus Malawi wird von Menschenrechtlern skeptisch beurteilt. Das Human Rights Consultative Comitee - ein Netzwerk von Hilfsorganisationen in dem afrikanischen Kleinstaat - äußerte sich am Freitag kritisch zu dem Antrag.
Manipulation
Mit Blick auf Madonna erklärte der
Komitee-Vorsitzende Undule Mwaksungula: "Sie nutzt ihre finanziellen
Muskeln, um die schwachen Gesetze dieses Landes zu manipulieren." Er
bestätigte, dass der an diesem Samstag in Malawi erwartete Popstar den
Adoptionsantrag bereits eingereicht hat. Das südostafrikanische Land ist
bitterarm und schwer von Aids betroffen.
Madonna will sich bei einem Besuch in Malawi um die Adoption eines zweiten afrikanischen Kindes bemühen. Ein Vertreter des Jugendministeriums in der malawischen Hauptstadt Lilongwe sagte dem britischen Fernsehsender BBC, die 50-jährige Sängerin solle zu einer Anhörung kommen. Madonnas Sprecherin Liz Rosenberg in New York kommentierte den Bericht auf Anfrage nicht.
Gesetzesbruch?
Der Popstar hatte 2006 in einer höchst
umstrittenen Entscheidung den inzwischen dreijährigen malawischen Buben
David adoptiert. Kritiker warfen den örtlichen Behörden damals vor, für die
prominente Sängerin das Verbot von Auslandsadoptionen gebrochen zu haben.
Aus ihrer kürzlich geschiedenen Ehe mit Regisseur Guy Ritchie hat Madonna zudem den Sohn Rocco (acht), Tochter Lourdes (zwölf) stammt aus einer Beziehung mit ihrem früheren Fitness-Trainer Carlos Leon.
Die örtliche Zeitung "Nation" hatte Madonna vergangene Woche mit den Worten zitiert, viele Freunde aus Malawi hätten ihr gesagt, David brauche einen Bruder oder eine Schwester aus der Heimat.