"Salon Plafond"
Mälzer eröffnet Lokal im Wiener MAK
04.09.2015
Keinen "Edel-Fresstempel", sondern Lokal für "jedermann & jede Zeit".
Normalerweise exportiert Österreich seine Küchenstars wie Johann Lafer oder Sarah Wiener nach Deutschland - jetzt zieht es einen Deutschen nach Wien: TV-Star Tim Mälzer übernimmt mit einem Partner das Restaurant im Museum für angewandte Kunst (MAK). Das einst als "Österreicher im MAK" bekannte Lokal wird umgebaut und unter dem neuem Namen "Salon Plafond" voraussichtlich Anfang Dezember eröffnen.
Neues Konzept
Bei der Präsentation des Vorhabens am Freitag umriss Mälzer das Konzept, das - zumindest was die Atmosphäre betrifft - seinem Lokal "Bullerei" in Hamburg ähneln wird: Es soll ein "Lieblingsrestaurant für jedermann und jede Zeit" werden. Was serviert wird, ist noch offen - nur so viel: "Schlichte, pure, alpine Küche" werde auf den Tisch kommen. Küchenchef wird Aaron Waltl, der bereits in der "Bullerei" tätig war.
Mälzer betonte außerdem, dass man aus dem "Salon Plafond" keinen "Edel-Fresstempel" machen wolle. Was die Preise betrifft, so werde man "fair und leistbar" sein. Neben Frühstück sind Mittagsgerichte und eine Abendkarte geplant. Im Barbereich gibt es abends Live-DJ-Musik.
Betrieben wird der "Salon Plafond" offiziell von der Tellerberg GmbH, die jeweils zur Hälfte Mälzers Tellerrand Consulting GmbH und der Peter Eichberger Ges.m.b.H gehört. Der Gastronom Peter Eichberger wird den Betrieb auch vor Ort managen, wohingegen Mälzers "Hauptlager" weiterhin Hamburg bleiben wird. Wobei der Deutsche versprach: "Ich werde versuchen, so oft wie möglich hier zu sein." Aber "als Gast", fügte er hinzu.
Umbau
Seit einigen Tagen wird das Restaurant im MAK saniert und umgebaut. Dabei würden auch Anleihen an das traditionelle Wiener Wirtshaus genommen werden, sagte Architekt Michael Embacher. Das Interieur wird durch historische Stücke vervollständigt. Geplant ist außerdem eine große Terrasse, von der aus man direkt in den Garten gelangt. Das Lokal soll 140 Sitzplätze und den Barbereich umfassen. Die Umbaukosten werden in etwa 1,3 Mio. Euro betragen, schätzte Eichberger.
Die Eröffnung ist Ende November bzw. Anfang Dezember geplant. Wobei es sich dabei laut Mälzer um ein sehr ambitioniertes Ziel handelt - eine Verzögerung ist möglich. "Gehen Sie davon aus, dass wir im März auf alle Fälle hier sind", scherzte der Deutsche. Der als "Küchenbulle" bekannte Mälzer wurde durch die TV-Show "Schmeckt nicht, gibt's nicht" auf Vox bekannt.
Das ehemalige Cafe im MAK wurde 2006 zum Restaurant "Österreicher im MAK" umgebaut - benannt nach dem Koch Helmut Österreicher, der bis 2013 ebendort am Herd stand. Ihm folgte der Koch Bernie Rieder nach. Nun werden Mälzer und Eichberger ein neues Konzept verwirklichen, von dem auch MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein begeistert ist: "Es wird ein unverwechselbares Lokal, das genial ins MAK passt." Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten läuft zehn Jahre mit Option auf eine Verlängerung um weitere zehn Jahre.