Das Interview der „Sussexes“ ist spannender Höhepunkt des royalen Familienkriegs.
Los Angeles/London. Vor dem mit Spannung erwarteten Interview von Herzogin Meghan und Prinz Harry mit US-Moderatorin Oprah Winfrey ist die Atmosphäre zwischen dem Paar und dem britischen Königshaus vergiftet. In den USA nahmen Freunde und Ex-Kollegen die ehemalige Schauspielerin gegen Mobbingvorwürfe in Schutz (unten rechts). Doch der Druck aus Großbritannien wächst.
London schickt Prüfbehörde
Einem Bericht des Telegraph zufolge nimmt die Prüfbehörde Charity Commission die ehemalige Wohltätigkeitsorganisation des Paares, Sussex Royal, unter die Lupe, die Meghan und Harry im Juli 2020 nach ihrem royalen Ausstieg geschlossen hatten. „Zufall: eine bemerkenswerte Übereinstimmung von Ereignissen oder Umständen ohne offensichtlichen Kausalzusammenhang“, twitterte Royals-Experte Peter Hunt mit Blick auf den Zeitpunkt kurz vor dem Interview.
Angriffe auf Meghan
Der Sender CBS strahlt das Gespräch am Sonntagabend (Ortszeit) aus. Am Mittwoch hatte der Buckingham-Palast bestätigt, Mobbingvorwürfe ehemaliger Angestellter gegen die Herzogin untersuchen zu lassen. Britische Medien berichteten am Samstag ausführlich über angebliche Sonderwünsche Meghans und ihre Streitigkeiten mit Angestellten und Familienmitgliedern während ihrer Zeit am Hof. Weitere Enthüllungen werden nach dem Interview erwartet.
Royale Stellungnahme
Der Buckingham-Palast hat im Voraus eine Kopie des Interviews erhalten. In bereits veröffentlichten Clips erhebt Meghan scharfe Vorwürfe gegen das Königshaus. Eine öffentliche Stellungnahme der britischen Royals soll erst nach Ausstrahlung des Interviews erfolgen.
Talk-Milliardärin Oprah verdient 9 Millionen Dollar
Das zweistündige Interview ist lukrativ, außer für Meghan und Harry – angeblich. Mit dem Interview-Coup hat US-Talkqueen Oprah Winfrey (67) ihr Milliardenvermögen um weitere neun Millionen Dollar (7,5 Mio. Euro) aufgestockt. Um diesen Preis hat der Sender CBS die Rechte an dem Interview von Oprahs Produktionsfirma Harpo Production gekauft.
Die ausgegebene Summe dürfte CBS allerdings schnell wieder verdienen: Denn der Sender verlangt angeblich 325.000 Dollar (etwa 273.000 Euro) für 30 Sekunden Werbesendezeit während des Interviews. Dazu kommen die Einnahmen für die Lizenzrechte. Das zweistündige Interview wurde an 70 Fernsehstationen weltweit verkauft – auch an den ORF. Wie viel hier gezahlt wurde, ist nicht bekannt. In Großbritannien soll der Privatsender ITV eine Million Pfund, umgerechnet 1,16 Millionen Euro, gezahlt haben.
Übrigens: Meghan und Harry sollen laut ihrem Manager nichts für das Interview bekommen haben – außer familiären Ärger.
Erste Passagen des Interviews
Der US-Sender CBS hat den Spannungsbogen für das explosive Interview mit einigen Teaser-Videos perfekt aufgebaut. Hier sind die aktuell bekannten Passagen:
Meghan über ihre Motive für das Interview:
"Ich verstehe nicht, wie sie nach all dieser Zeit erwarten können, dass wir noch immer still bleiben, wenn die Firma eine aktive Rolle dabei spielt, Unwahrheiten über uns aufrecht zu erhalten."
Meghan über ihre Zeit im Königshaus:
"Ich bin als Erwachsene, die ein wirklich unabhängiges Leben geführt hat, in ein „Konstrukt“ gekommen, das anders ist, als sich die Leute das vorstellen."
Meghan über ihr eingeschränktes Leben als Royal:
"Mir war es nicht einmal gestattet, persönlich mit dir (Anm.: Oprah Winfrey, die bereits kurz nach der Hochzeit wegen eines Interviews anfragte) zu reden. Ich hätte dir damals nicht zusagen können, das war nicht meine Entscheidung. Deshalb ist es wirklich befreiend, das Recht und das Privileg zu haben, jetzt Ja zu einem Interview zu sagen. Und jetzt einfach die Möglichkeit zu haben, für mich selbst zu sprechen. Ich meine, ich bin bereit zu reden."
Harry über die Attacken auf Meghan:
"Meine größte Sorge war, dass sich die Geschichte wiederholt. (Anm.: Damit nimmt Harry Bezug auf das Schicksal seiner Mutter, die 1997 auf der Flucht vor der Presse in Paris bei einem Autounfall starb.)"
Harry über seine Motive für das Interview:
"Ich bin einfach nur erleichtert und glücklich, hier zu sitzen und mit meiner Frau an meiner Seite mit dir zu sprechen. Weil ich mir gar nicht ausdenken kann, wie es für sie (Anm.: seine Mutter Diana) gewesen sein muss, das alleine durchzumachen vor all diesen Jahren."