So lebt die First Lady wirklich zwischen Pomp und Politik .
Das Ego von Amerikas Talk-Diva Oprah Winfrey (55) ist groß genug, dass am Cover ihres Magazins O immer nur eine Person zu sehen ist: Sie selbst. Doch jetzt machte die Königin der TV-Shows eine Ausnahme: Für ihr erstes großes Interview mit der umschwärmten First Lady Michelle Obama (45) teilte sie den Hochglanz-Titel ganz generös.
Tour & Talk
Oprah erhielt dafür eine exklusive Tour durch die
Jacqueline Kennedy-Gärten, den Truman-Balkon und den „Gelben Ovalraum“, Teil
der Privatresidenz von Michelle, ihren Präsidentengatten Barack Obama und
die Kids Malia (10) und Sasha (7). Die erste schwarze First Lady plaudert
offen über ihrem Einrichtungsgeschmack, den Regeln für die Kids bis zu ihrer
Begeisterung, für Frauen in aller Welt etwas bewegen zu können.
Oprah: Gleich nach der Inauguration – wie waren Ihre ersten Tage im
Weißen Haus?
Michelle Obama: Zuerst hatten wir so
viele Verwandte und Freunde dabei, dass es sich wie eine große, lange
Hochzeitsfeier anfühlte. Erst als die abreisten, traf es uns: „Wow, wir
leben hier, das ist unser neues Zuhause – und Barack geht jetzt hier zur
Arbeit.“
Oprah: Und wie fühlen Sie sich – mit all dem Pomp und der Hektik?
Michelle:
Es ist ein wunderbares Zuhause. Wenn ich in der Nacht durch den Garten gehe
und alle Lichter sehe: Es ist wunderschön! Wir fühlen uns privilegiert, hier
zu leben. Doch das Haus gehört ganz Amerika. Deshalb wollen wir es öffnen,
den Bürgern zugänglich machen. Ich will meine eigene tolle Erfahrung hier
mit den Menschen dieses Landes teilen – und Vorbild für Frauen überall sein.
Oprah: Wie wollen Sie es einrichten?
Michelle: Es
wird den Stil meiner Familie reflektieren. Ich liebe bequeme Sofas. Ich mag
Kunst, die sowohl kontemporär als auch traditionell sein kann. Sie muss das
Talent von Amerikas Künstlern reflektieren. Insgesamt soll aber alles recht
komfortabel sein.
Oprah: Dass man auch die Schuhe ausziehen kann...
Michelle:
Es muss möglich sein, aus den Sofapölstern ein Fort machen zu können mit den
Kids – alles muss „forttauglich“ sein hier.
Oprah: Wie geht es den Kids?
Michelle: Einmal hörte
ich das Knattern des Helikopters und sagte zu ihnen: „Daddy kommt! Wollt ihr
beim Landen zusehen?“ „Nö“, sagte Malia recht cool: „Das haben wir schon
gesehen...“ Sie haben sich offenbar schnell an vieles gewöhnt.
Oprah: Sie haben aber auch strenge Regeln hier?
Michelle:
Das ist ein Ort, wo alles in Sekundenschnelle zu haben ist. Wenn man
einen Kuchen will, ist er Minuten später da. Wenn was zerbricht, ist es
Sekunden später repariert. Aber ich will, dass Sasha und Malia wie Kinder
behandelt werden und nicht wie Prinzessinnen. Das war von Anfang an mein
größtes Anliegen.