Scarlett Johansson
"Meine Kurven machen sexy"
16.09.2006
Im ÖSTERREICH-Interview spricht die Filmdiva über ihr Sexsymbol-Image, Liebe und Job.
Mit erst 21 Jahren hat Scarlett Johansson mehr erreicht, als andere Hollywood-Diven nur zu träumen wagen. Vergangene Woche glänzte sie bei den Filmfestspielen in Venedig im Eröffnungsfilm Die schwarze Dahlie. Brian de Palmas mit Spannung erwarteter Thriller (Ö-Kinostart: 6. Oktober) brachte Johansson neben Kritikerlob und Millionen - sie kassiert kolportierte 15 Dollar pro Film – auch eine neue Liebe: Filmpartner Josh Hartnett (Pearl Harbour) ist der Mann an der Seite der scheuen Schönheit. Die beiden sind das neue Traumpaar Hollywoods.
Den Durchbruch schaffte sie bereits im Alter von 18 Jahren an der Seite von Bill Murray im Kultfilm Lost in Translation (heute, 23. 10 Uhr, ARD). Nein zur Natascha-Rolle. Zuletzt wollten Filmbosse Johansson davon überzeugen, die Rolle der Natascha Kampusch in der Verfilmung des Schicksals der 18-jährigen Österreicherin zu übernehmen. Johansson sagte klar ab: „Ich habe ganz andere Pläne – das Schicksal dieses Mädchens ist berührend, aber die Rolle passt nicht zu mir.“
Im ÖSTERREICH-Interview spricht Scarlett offen über ihr Image als Sexsymbol und über die geheime Liebe zu Josh Hartnett.
ÖSTERREICH: Die Liebesszene im aktuellen Film „Die schwarze Dahlie“ mit Ihrem Freund Josh Hartnett hat für Aufregung gesorgt. Wie war es, sie zu drehen? Johansson: Ich freue mich, dass es allen gefallen hat. Und ich fühle mich geschmeichelt, wenn Leute denken, dass es geil war. Es gibt nichts besseres, als eine wirklich gute Liebesszene. Es hat Spaß gemacht, mit Josh diese Szene zu drehen, aber es war nicht eine Spur romantisch. Ständig gibt dir dabei jemand Anweisungen und es stehen dutzende Leute herum ...
ÖSTERREICH: Waren Sie und Hartnett schon ein Liebespaar, als Sie die Szene gedreht haben?
Johansson: Wir waren nur Freunde. Aber ich habe den Film wegen ihm gemacht: Ich wollte unbedingt mit ihm drehen! Er ist ein großartiger Schauspieler. Wir haben einige Monate in Bulgarien gedreht, und hatten dort viel Spaß zusammen.
ÖSTERREICH: Sie sind seit einem Jahr ein Paar. War es eine schwere Entscheidung, zusammen zu ziehen?
Johansson: Ich glaube an die Monogamie, aber es ist schwer, wenn man viel unterwegs ist. Als Schauspieler muss man viel reisen. Man muss ständig an der Beziehung arbeiten. All das tut man nur für eine Beziehung, wenn sich der Aufwand lohnt.
ÖSTERREICH: Sie gelten als Sexsymbol. Ihre Meinung?
Johansson: Es gibt viele Schauspielerinnen, die das nervt oder die sich gar nicht sexy fühlen. Was mich angeht finde ich es eine schöne Sache. Besser, als die Leute würden sagen, dass sie mich unattraktiv finden oder dass ich stinke. Ein Sexsymbol zu sein ist großartig – aber wenn es alles ist, was du hast, ist es nicht großartig.
ÖSTERREICH: Sie sind für Ihre Kurven berühmt. Würden Sie sich auf Hollywood Größe „00“ hungern?
Johansson: Ich verstehe diese Obsession, spindeldürr zu sein, nicht. Bezüglich meiner Kurven mache ich mich nicht verrückt. Ich liebe sie, denn sie sind das, was eine Frau zur Frau macht. Meine Rundungen machen mich sexy.
ÖSTERREICH: Haben Sie Bedenken, dass Ihre Attraktivität von Ihrem Schauspiel ablenken könnte?
Johansson: Ich fühle mich wohl mit meiner Weiblichkeit. Ich wurde mit ein paar Vorzügen geboren und mache das Beste daraus. Aber ich würde niemals für ein Männermagazin posieren oder auf Party-Girl machen. Es ist doch viel erotischer, zurückhaltend zu sein und Intelligenz zu zeigen.
ÖSTERREICH: Was halten Sie von Frauen, die ihre Erotik benutzen um Karriere zu machen?
Johansson: Man darf sich nie zu billig verkaufen. Ich will auch nicht im Bikini am Strand fotografiert werden, sondern lieber dann, wenn ich politisch aktiv bin.
ÖSTERREICH: Sie benehmen sich viel erwachsener als Ihre gleichaltrigen Kolleginnen. Woher kommt das?
Johansson: Ich war immer mit Älteren zusammen. Mir wird oft gesagt, dass ältere Männer mehr auf mich stehen als jüngere. Ich finde das gut. Ältere Männer verstehen Frauen besser, und sie haben einfach mehr Geschmack. Meine erste große Liebe war David Bowie. Als ich ihn letztes Jahr backstage beim Konzert traf, wollte ich es ihm sagen, habe aber vor Aufregung kein Wort rausbekommen. Das einzige Mal, das mir so was vorher passiert ist, war, als ich Bill Clinton getroffen habe.
ÖSTERREICH: Es gibt viele Gerüchte über Sie in den Klatschspalten. Stört Sie das? Johansson: Aufgeregt hat mich das Gerücht, dass ich eine Lesbe sei. Ich habe meine Anwälte eingeschaltet, weil es völlig falsch war.