Der King of Pop starb im Alter von 50 Jahren vermutlich an einem Herzstillstand.
9 Tage vor seinem Tod wurde Michael Jackson das letzte Mal in der Öffentlichkeit gesehen. Foto: (c) Photo Press Service, www.photopress.at
Der US-amerikanische Popstar Michael Jackson ist tot. Der Sänger starb am Donnerstag mit 50 Jahren nach einem Herzstillstand in Los Angeles. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes versammelten sich Hunderte von schockierten und bestürzten Fans vor dem Krankenhaus, um den "King of Pop" zu betrauern. Sein Tod markiert das tragische Ende eines langen und teilweise bizarren Abstiegs vom Höhepunkt seiner Karriere in den 80er Jahren. Jackson vereinte damals die "schwarze" und "weiße" Popmusik der USA, dominierte die Charts und begeisterte seine Fans auf der Bühne.
Letztes Foto
Die amerikanische Website ET Online zeigt das letzte Foto von Michael Jackson. Es zeigt den Star auf einer Krankenbahre während ein Rettungsteam versucht, ihn zu retten. Hier geht's zum letzten Bild des King of Pop.
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Der Sprecher des gerichtsmedizinischen Instituts in Los Angeles, Fred Corral, sagte dem US-Fernsehsender CNN, der 50-Jährige sei am Donnerstag um 14.26 Uhr Ortszeit (23.26 Uhr MESZ) für tot erklärt worden. Offenbar sei Jackson zuvor mit einem "vollständigen Herzstillstand" in die Klinik eingeliefert worden. Voraussichtlich am Freitag sollte eine Autopsie die genaue Todesursache klären. Angeblich habe Jackson zuletzt Probleme mit den für ihn verschriebenen Medikamenten gehabt.
Kein Fremdverschulden
Das Rätselraten um die genaue Todesursache von Michael Jackson geht weiter: Der mit Spannung erwartete Autopsiebericht brachte noch keine Erklärung für den plötzlichen Tod des Megastars, der am Tag zuvor mit 50 Jahren nach einem Herzstillstand gestorben war. Ein Sprecher der Gerichtsmedizin in Los Angeles schloss ein Fremdverschulden aus. Craig Harvey teilte am Freitagnachmittag (Ortszeit) mit, dass nach der mehrstündigen Untersuchung jedoch "weitere Tests" notwendig seien, um die genaue Todesursache festzustellen. Ergebnisse seien erst in vier bis sechs Wochen zu erwarten.
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Jackson hätte "einige verschreibungspflichtige Medikamente" eingenommen. Es gäbe aber keine Hinweise auf äußere Verletzungen oder eine willkürliche Herbeiführung des Todes, sagte Harvey. Die Leiche sollte noch am Freitagabend Jacksons Angehörigen übergeben werden.
Medikamentenmissbrauch
Einen Tag nach Jacksons Tod häuften sich in den US-Medien Berichte über einen möglicherweise langjährigen Medikamentenmissbrauch des Sängers. Jackson habe zuletzt täglich eine Spritze mit dem morphiumähnlichen Medikament Demerol erhalten, berichtete der Internetdienst tmz.com unter Berufung auf ein "enges Mitglied" der Jackson-Familie. Nach Angaben der Polizei konnten diese Berichte zunächst nicht bestätigt werden. Der US-Zeitschrift "People" zufolge schritten Familienangehörige schon vor drei Jahren ein, um den Star von einem gefährlichen Tablettenkonsum abzubringen. "Die Familie glaubte, dass Michael süchtig war", zitierte die Zeitschrift eine Quelle aus Jacksons Umfeld.
Scharlatane?
Jackos ehemaliger Manager Tarek Ben Amar erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ärzte des King of Pop. Er sei von Scharlatanen umgeben gewesen, die von seiner Hypochondrie lebten und ihm ihm tausende und abertausende Dollar für Medikamente und Vitamine abknöpften. Er sei einem Herzinfarkt erlegen, "weil er alle möglichen Medikamente nahm". Zudem habe der 50-Jährige sich ungesund ernährt, keinen gesunden Lebensstil gepflegt und keinen Sport treiben können. "Das hätte bei jedem anderen die selben Konsequenzen gehabt". Mehr dazu lesen Sie hier.
Schweigeminute im US-Repräsentantenhaus
Die Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses haben des verstorbenen "King of Pop" Michael Jackson gedacht. "Wir erheben uns, um einem Star Anerkennung zu zollen, der jetzt im Himmel ist", sagte die demokratische Abgeordnete Diane Watson aus Kalifornien. Sie würdigte Jackson als "Multitalent", das die ganze Welt mit seinen Liedern und seinem Tanzstil begeistert habe. Im Namen der Abgeordneten sprach sie der Familie, seinen Freunden und den Millionen von Fans das Beileid aus.
Jackson war von seinem Haus in Los Angeles mit einem Notarztwagen in das nur wenige Minuten entfernte Krankenhaus gebracht worden.
Die Rettung brachte Jackson ins nahegelegene Krankenhaus/ (c) Reuters
Nach Angaben eines Rettungssanitäters atmete der 50-Jährige beim Eintreffen der Ambulanz schon nicht mehr. Wiederbelebungsversuche seien vergeblich geblieben, sagte Feuerwehrkapitän Steve Ruda der "Los Angeles Times". Medien berichteten von einem tiefen Koma.
In diesem Krankenhaus starb Michael Jackson/ (c) Reuters
Den Informationen zufolge war um 12.26 Uhr Ortszeit ein Notruf von dem Haus des einstigen "King of Pop" eingegangen. Familienangehörige eilten unterdessen zu dem UCLA Medical Center in Los Angeles. Etwa drei Stunden später wurde der Sänger für tot erklärt. Jacksons Vater, Joe Jackson, hielt sich am Donnerstag in Las Vegas auf.
Michael Jacksons Neverland Ranch/ (c) AP
Jackson gehörte zu den bekanntesten und schillerndsten Menschen der Gegenwart. Mit "Off the Wall" (1979) schaffte das Mitglied der legendären Jackson Five auch als Solo-Künstler den Durchbruch. Mit "Thriller" brachte er 1982 das erfolgreichste Album aller Zeiten heraus. Weitere wichtige Platten waren "Bad" (1987), "Dangerous" (1991) und "Invincible" (2001). Er erhielt insgesamt 13 Grammys, die höchste Auszeichnung der amerikanischen Musikbranche. Jackson verkaufte schätzungsweise 750 Millionen Alben.
Missbrauchsvorwürfe
Einen Skandal lösten hingegen 1993 die Missbrauchsvorwürfe eines minderjährigen Buben aus. Er beschuldigte den Superstar, ihn auf seiner Neverland Ranch zum Sex gezwungen zu haben. Eine außergerichtliche millionenschwere Abfindung wendete einen Prozess ab. Von einem zweiten Missbrauchsvorwurf wurde Jackson nach einem aufsehenerregenden Verfahren im Juni 2005 freigesprochen.
Der Sänger war zweimal verheiratet - u.a. mit Lisa-Marie Presley, der Tochter des "King of Rock'n'Roll", Elvis Presley - und hinterlässt drei Kinder. In den vergangenen Wochen hatte er sich in Kalifornien auf eine geplante Konzert-Tournee vorbereitet. Mitte Mai war der mit Spannung erwartete Auftakt seiner geplanten Comeback-Tour in London vom 8. Juli auf den 13. Juli verschoben worden. Drei weitere der insgesamt 50 geplanten Shows sollten erst im März 2010 nachgeholt werden. Die Terminverschiebung habe organisatorische Gründe, hieß es damals.
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