Mehr als 400 Werke

Deutscher Komponist Wolfgang Rihm (72) gestorben

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Der Tonsetzer schuf mehr als 400 Werke und war auch eng mit den Salzburger Festspielen verbunden.

Der deutsche Komponist Wolfgang Rihm ist tot. Der gebürtige Karlsruher, zu dessen musikalischem Schaffen mehr als 400 Werke zählen, ist in der Nacht auf Samstag im Alter von 72 Jahren verstorben, teilte der Musikverlag Universal Edition am Samstag mit. Rihm war auch eng mit den Salzburger Festspielen verbunden. Anlässlich seines 70. Geburtstags wurde ihm 2022 die Festspielnadel von Intendant Markus Hinterhäuser verliehen.

Rihm wurde am 13. März 1952 in Karlsruhe geboren. Schon mit elf Jahren machte er, das Wunderkind, die ersten Kompositionsversuche. Später studierte er, noch als Schüler, Komposition an der Hochschule für Musik (HfM) und ging dann nach Köln, um bei Karlheinz Stockhausen zu lernen. 1985 wurde er Professor für Komposition an der Karlsruher Musikhochschule HfM. Seinen Durchbruch als Komponist hatte er da bereits 1974 auf den Donaueschinger Musiktagen mit der Uraufführung des Orchesterstückes "Morphonie" gefeiert. In weiterer Folge zählte er zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Europas.

Zu den wichtigsten Werken Wolfgang Rihms zählen die Opern "Die Eroberung von Mexico", "Die Hamletmaschine", "Jakob Lenz", "Proserpina" und "Das Gehege" sowie Werke aus seinem Orchesterrepertoire.

Rihms und die Salzburger Festspiele 

Bei der Verleihung der Festspielnadel vor zwei Jahren strich Hinterhäuser die jahrzehntelange Verbundenheit Rihms mit den Festspielen hervor. Erstmals erklang eines seiner Werke dort 1982 - mit der Uraufführung von "Fremde Szene". Es folgten weitere Uraufführungen der Werke "Mein Tod. Requiem in memoriam Jane S." im Jahr 1990, "Lavant-Gesänge" 2003, das Konzert für Violoncello und Orchester als Auftragswerk der Salzburger Festspiele 2006, "Dionysos" 2010 sowie das "Zweite Klavierkonzert", ebenfalls ein Auftragswerk der Salzburger Festspiele, des Gustav Mahler Jugendorchesters und des National Symphony Orchestra Washington 2014. Seine Arbeiten waren auch fester Bestandteil der Ouverture spirituelle bei den Festspielen.

Rihm war auch kulturpolitisch engagiert. Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, des Deutschen Musikrats, Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung und Mitglied des GEMA-Aufsichtsrates. Bis zuletzt war er als Künstlerischer Leiter der Akademie in die Planungen des Lucerne Festivals eingebunden. "Wir verlieren eine wahre Institution der Musikwelt. Seine Werke werden bleiben", würdigte die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) den Verstorbenen.

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