Austopop-Wunder
Hansi Lang: Geburtstags-CD aus dem Billa Sackerl
08.01.20252008 starb Hansi Lang. Jetzt singt er wieder. Am 13. Jänner, seinem 70. Geburtstag, kommt die CD „Sing, Hansi - Lieder aus dem Gemeindebau“, die Thomas Rabitsch mit Hilfe der KI aus unveröffentlichten Demos zusammengebastelt hat.
„Das ist ein Herzensprojekt, auch wenn mich meine Frau fast für verrückt erklärt hätte, dass ich nach Falco wieder mit einem Toten arbeite.“ Thomas Rabitsch lässt 13. Jänner, also dem 70. Geburtstag, die 2008 verstorbene Austropop-Legende Hansi Lang („Keine Angst“) wieder auferstehen. Mit der CD „Sing, Hansi – Lieder aus dem Gemeindebau“ für die Rabitsch mehr als drei Jahre lang 15 Demos mit Hilfe der KI zu neuen Hits verarbeitete. „Ich habe die ersten zwei Jahre daran in der Hoffnung gearbeitet, dass das irgendwann einmal technisch möglich sein wird. 2024 habe ich dann endlich das richtige Voice-Cloning-Model dafür gefunden und damit Wort für Wort alles neu aufgearbeitet. Jetzt klingt es punkig und fresh,“ erklärt Rabitsch das Austropop-Wunder im oe24-Interview. „Es war ein Traum mit seiner Stimme zu arbeiten. Das hat mein Herz beflügelt. Da war kein Funken der Trauer dabei, sondern einfach nur Freude. So als würde er wieder mit mir im Studio stehen.“
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Thomas Rabitsch (o.) lässt Hansi Lang auferstehen
Die „neuen“ Hansi-Lang-Songs, die auf den Wiener Dialekt setzen („Heut bring mas Wasser z’ruck“) und musikalisch auch in Rock ("John Wayne“), Jazz, Soul, Disco-Flash oder Rap (“Ollas was’d wast is a riesengroßer Schas”) abtauchen, stammen übrigens aus einem Billa Sackerl! „Das habe ich kurz nach seinem Tod von seiner Tochter bekommen und dann in einem Kasten eingesperrt, weil ich emotional noch nicht bereit dafür war,“ erinnert sich Rabitsch. „Im Zuge des Lockdowns habe ich es dann wieder ausgegraben: selbst gebrannte CD-Roms, die er in den Jahren 2000 bis 2004 amateurhaft auf seinem ersten billigen Hofer Computer aufgenommen hat.“
Mögliche Zweifel an der Neubearbeitung wurden laut Rabitsch just von Marco Wanda verworfen: „Er meinte, das ist ein Schatz, den man heben muss. Das gehört zum Nachlass und ist so, wie wenn man eine alte Partitur von Beethoven findet!“ Der Albumtitel „Sing, Hansi – Lieder aus dem Gemeindebau“ ist für Rabitsch selberklärend, „denn Hansi hat alle diese Demos im Kabinett seiner Mutter im Gemeindebau aufgenommen!“
Standesgemäß wird die 15 Song starke CD am 13. Jänner zuerst von der Stadt Wien im Döblinger Hansi Lang Hof und dann mit einer Konzert-Show im Rabenhof präsentiert. „Im ersten Teil stelle ich das Album vor. Auch mit erklärenden Worten. Und im Zweiten machen wir Party und spielen die großen Hits,“ gibt Rabitsch, der auch Tini Kainrath („Werde“), Edita Malovcic („Metropolis“) Burgschauspieler Johannes Krisch („Zucker“), Georgij Makazaria („Ich oder Du“) oder Roman Gregory auf die Bühne holt, dafür die Direktiven.
Als Warm-Up wird Hansi Lang schon am Samstag (11. Jänner) in der Szene Wien von der Hallucination Company mit einem All-Star-Tribute unter der Leitung von Wickerl Adam und Thomas Rabitsch gefeiert. Als Zugabe gibt‘s die „Lieder aus dem Gemeindebau“ auch am 24. und 25. Jänner sowie am 1. Februar im Rabenhof.