Die Jackson-Biografie: Wer ihn in den Abgrund trieb.
Eines ist jetzt schon sicher: Das Enthüllungsbuch Unmasked (erscheint am 14. Juli in den USA) über Michael Jackson wird einer der Weltbestseller des Jahres. Autor Ian Halperin, der fünf Jahre lang für die Jackson-Bio recherchierte, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Der Superstar sei homosexuell gewesen, war bis auf das Skelett abgemagert und wollte lieber sterben als beim Comeback zu versagen. All diese Enthüllungen aus dem Buch konnten Sie gestern im ersten Teil der ÖSTERREICH-Serie "Die Wahrheit über Michael Jackson" lesen.
So war der King of Pop. Nicht weniger spannend geht die Serie heute weiter. Dass Ian Halperin, der für den US-TV-Sender CBS arbeitet, ein Jackson-Kenner war, zeigt seine fast gespenstische Vorahnung: Im Dezember 2008 prophezeite er im Interview mit dem In Touch-Magazin Jacksons Tod. "Jackson ist krank. Er hat nur mehr sechs Monate zu laben", prophezeite Halperin. Damals hagelte es Dementi, heute weiß man, dass er Recht hatte. Leider!
Jackson war pleite und schwer krank
Gesichtsmaske war kein Reklame-Schmäh Jackson laborierte an einer mysteriösen Krankheit, Alpha-1-Antitrypsin( A1AT)-Mangel, der Absenz eines Proteins, das die Lungen schützt. 100. 000 Amerikaner leiden an dem Syndrom. Jackson erhielt regelmäßig Injektionen mit menschlichem Plasma, die die schlimmsten Auswirkungen unter Kontrolle hielten. Doch das Leiden führt zu erhöhter Gefahr für Erkrankungen der Atemwege, im Extremfall sogar zum Lungenemphysem. Die Erbkrankheit könnte viele Eigenartigkeiten erklären: Warum saß er mitunter im Rollstuhl? Warum trug er ständig eine Gesichtsmaske? Einer seiner Helfer bestätigte: "Manchmal ist es so schlimm, dass er nicht mehr gehen kann." "Die Krankheit soll auch dafür verantwortlich sein, dass er seine Singstimme verlor. Eines schien fix: Bei der London-Tour hätte er bloß seine Lippen zu den Songs bewegen können. Die Halle wurde auch deshalb ausgewählt, weil sie über die modernste Technologie dafür verfügte."
Russe wollte 2, 9 Millionen für ein Konzert zahlen "Immer ärger drängten ihn seine Helfer, die an seinem Reichtum zehrten, endlich einem der lukrativen Deals zuzustimmen, die sich vor ihm stapelten. Ein russischer Magnat wollte 2, 9 Millionen Dollar zahlen für ein einstündiges Konzert, in Las Vegas wurden ihm 97 Millionen geboten für eine halbjährige Konzertserie, letztendlich waren es kolportierte 130 Millionen, die er für die London-Konzerte bekommen sollte. Wie konnte er London unterschreiben, trotz seiner körperlichen Verfassung? "Er hat keine Wahl", sagte ein Berater unverblümt: "Das Geld ging zur Neige, die Wände des einstigen Finanzimperiums kollabierten rund um ihn." Keine Skrupel zeigte Jackson auch, sich von anderen aushalten zu lassen. Der Scheich von Bahrain gewährte ihm ein ganzes Jahr lang nach dem Ende des Avino-Prozesses Unterschlupf, zahlte fürs Wohnen, Entourage, Fahrer und Wachbeamte. Dann zog Jackson einfach ab, "moonwalkte" bei der Türe raus, flog nach Irland und Japan. Auch so konnte Michael Jackson sein: Keinen einzigen Anruf des Scheichs hat er erwidert, seit er Bahrain verließ. Auf 400 Millionen Dollar explodierten seine Schulden. Doch gleichzeitig wollte er, dass seine Kinder - Prince Michael (12), Paris (11) und "Blanket" (8) - für immer ausgesorgt haben: Er legte eine Kollektion aus 200 unveröffentlichten Songs an, auf die Gläubiger durch ein ausgeklügeltes Rechtskonstrukt keinen Zugriff haben. Experten schätzen den Wert auf fast 100 Millionen Dollar - und das war noch vor seinem Tod."
Sein Kindermädchen übernahm die Macht "Bald erweiterte sie ihre Aktivitäten weit über das Wohlergehen der Kinder hinaus. Als einflussreiches Mitglied der radikalen "Nation of Islam" des umstrittenen Schwarzenführers Louis Farrakhan, setzte sie fast die Übernahme des Jackson-Stabes durch Mitglieder der Gruppe durch: Farrakhans Schwiegersohn wurde Top-Manager seiner Geschäfte, eine düstere Figur, die sich selbst "Dr. Thome Thome" nennen ließ, wurde zu Jacksons offiziellem Sprecher. Seine wahre Identität ist schleierhaft: Einmal gab er sich als Milliardär aus Saudi-Arabien aus, dann als Chirurg oder Botschafter Senegals. Am ehesten ist er ein einfacher Geschäftsmann aus dem Libanon mit starker Position in Farrakhans Führungsriege." "Thome wurde für Jackson der "Mann fürs Grobe". Seine Macht bekam der Geschäftsmann Darren Julien zu spüren, der zur Abdeckung ausstehender Jacko-Schulden Andenken des "King of Pop" versteigern lassen wollte. Offen wurde ihm gedroht: Sein Leben sei in Gefahr, ließ einer von Thomes Geschäftspartnern durchblicken, er könne die Leute von der Nation of Islam kaum mehr zurückhalten. Die Worte "Blutbad" und "Lebensgefahr" fielen. Die Farrakhan-Leute sollen auch die Miete für die Riesenvilla in Los Angeles bezahlt haben, in der Jackson die letzte Monate lebte: 100. 000 Dollar pro Monat. |