Abschied vom "King of Pop": Am Dienstag findet die Trauerfeier statt. Unterdessen ist das Video seiner Probe für das geplante Comeback aufgetaucht. Darauf ist ein topfitter Michael Jackson zu sehen.
Die Trauerfeier für Michael Jackson ist nach einem längeren Tauziehen für kommenden Dienstag im Staples Center in Los Angeles festgesetzt worden. Den Termin gab der Sprecher der Familie Jackson bekannt. Für die Zeremonie, die um 10.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) beginnen soll, würden kostenlose Eintrittskarten ausgegeben, sagte Randy Phillips, der Chef des Konzertveranstalters AEG Live, dem das Stadion gehört. Die Veranstaltung werde außerdem auf Großleinwände übertragen.
So fit probte Jackson zwei Tage vor seinem Tod:
Staatsanwalt ermittelt
Der Grund für Jacksons plötzlichen Tod ist weiterhin unbekannt. Die endgültigen Ergebnisse von zwei Autopsien stehen noch aus. Inzwischen hat sich neben der US-Drogenbehörde DEA auch die kalifornische Staatsanwaltschaft in die Ermittlungen zur Todesursache eingeschaltet.
Justizminister Jerry Brown teilte der "Los Angeles Times" am Donnerstag mit, dass seine Beamten der Polizei helfen. Sie würden Informationen einer Datenbank über Ärzte und die Ausgabe verschreibungspflichtiger Medikamente auswerten. Jackson war am vergangenen Donnerstag mit 50 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben. In seinem Haus wurden große Mengen an Medikamenten gefunden. Spekuliert wird, dass möglicherweise eine Spritze mit einem morphiumähnlichen Schmerzmittel den Herzstillstand ausgelöst hat.
Topfit bei der Probe
Ein Video von Michael Jacksons letztem Bühnenauftritt zwei Tage vor seinem Tod zeigt unterdessen den Popstar in guter körperlicher Verfassung. Der Mitschnitt bei Proben im Staples Center wurde am Donnerstag von dem US-Sender CNN veröffentlicht. Darin tanzt und singt Jackson mit einer Gruppe von Tänzern zu dem Song "They Don't Care About Us".
Jackson ist in dem Video sehr dünn, er singt mit einem Headset und trägt schwarze Kleidung und ein rotes T-Shirt. Bereits kurz nach dem plötzlichen Tod des Stars vor einer Woche hatten Mitarbeiter von Jackson Berichte dementiert, der Sänger sei entkräftet und krank gewesen.
"Zu Scherzen aufgelegt"
Jacksons Gesangslehrer Dorian Holley sagte dem Fernsehsender CNN, Jackson sei vor seinem Tod "energiegeladen und glücklich" gewesen. "Er war sogar noch mehr zu Scherzen aufgelegt als normalerweise bei Proben", sagte Holley.
Über Jacksons Nachlass wurde jetzt bekannt, dass der Sänger jeweils 40 Prozent seines Vermögens seiner Mutter bzw. seinen drei Kindern zukommen lässt, 20 Prozent sollen an wohltätige Stiftungen gehen. Das geht nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN aus einem Zusatzpapier zu dem von Jackson geplanten Familienfonds hervor.
Testament
In seinem Testament von 2002, das bereits am Mittwoch bekannt wurde, hatte der Sänger sein gesamtes Vermögen diesem Familienfonds überschrieben. Ob das Vermächtnis und nun auch das Zusatzpapier gültig sind, muss noch gerichtlich geklärt werden. Eine erste Anhörung dazu ist für Montag geplant.
Gerichtsstreit
Die drei Kinder sind derzeit bei der Großmutter. Zwischen der Jackson-Familie und seiner Ex-Frau Debbie Rowe zeichnet sich aber ein möglicher Gerichtsstreit ab. "Ich will meine Kinder haben", sagte Rowe am Donnerstag dem US-Sender NBC in Los Angeles. Ihr Anwalt Eric M. George warnte allerdings vor voreiligen Schlussfolgerungen. "Debbie Rowe hat noch keine letzte Entscheidung über die Sorgerechtsangelegenheit getroffen", sagte er nach Angaben der "Los Angeles Times". Rowe ist die Mutter des zwölfjährigen Prince Michael und seiner elfjährigen Schwester Paris Michael Katherine. Jacksons jüngster Sohn, der siebenjährige Prince Michael II ("Blanket"), wurde von einer Leihmutter ausgetragen, die leibliche Mutter ist unbekannt.
Jackson hatte in seinem Testament verfügt, dass seine Mutter nach seinem Tod das Sorgerecht für alle drei Kinder erhalten soll. Falls sie dies nicht wahrnehmen könne, solle die Sängerin Diana Ross die Vormundschaft erhalten. Mit ihr war Jackson seit vielen Jahren befreundet.