110.000 Fans bei Rammstein in Wien. Die größten Aufreger gab’s außerhalb vom Happel Stadion. Das zweite Konzert war genauso heiß wie die Premiere. Dazu machte Lindemann die Attacke gegen die ORF-Reporter zum Thema!
Musik. „Wir müssen zu den Vorfällen von gestern Stellung nehmen: Wir hassen Rassismus und Antisemitismus. Wir hassen das!“ Starkes Schluss-Statement von Till Lindemann zum Finale des zweiten Wien-Konzerts in Zusammenhang mit der Prügel-Attacke gegen den ORF. Emotionelles und unerwartete Finale der großen Konzert-Aufreger des Jahres. Und größten Abräumer: 110.000 Fans waren am Mittwoch und Donnerstag beim Wien-Doppelpack von Rammstein dabei. Um 20.000 mehr als bei P!nk.
Punk. Vom Opener Rammlied, zu dem Lindemann mit Punk-Frisur aufmarschierte, bis zum Finale Adieu lieferte man, auch umrahmt von reichsparteitagartigen Flaggen, zwei Abende lang die gewohnte Aneinanderreihung an Provokationen: abgefackelter Kinderwagen („Puppe“) Fleischermesser („Mein Teil“) und Flammenwerfer-Attacke inklusive. Im Happel-Stadion brannte es lichterloh: Fast jeder der 21 Songs wurde bei an beiden Abenden gleicher Setlist von spektakulären Pyro-Effekten begleitet: Flammen-Inferno bei „Mein Herz brennt“, quer durch das Stadion geschossene Feuerpfeile zu „Du hast“, und ein Feuerspeiendes Riesenrad für die Zugabe „Rammstein“. In Summe mehr Explosionen als zu Silvester.
Wortkarg. Lindemann, seit Ende Mai ja wegen einem Sex-Casting-System im Visier – es gilt die Unschuldsvermutung – und trotzdem in Wien mit Polizei-Eskorte vom noblen Hyatt Hotel zum Stadion unterwegs, ließ bei beiden Wien-Konzerten die großen Aufreger aus und entschärfte die Show: keine provokanten Textänderungen („Wer hat Angst vorm Lindemann“) und kein Wort über den Skandal. Dafür war seine private Gäste-Liste voll mit hübschen Frauen: an beiden Tagen wurden an der VIP-Kasse für sie Backstage Pässe ausgegeben …