Wolfgang Ambros begeisterte am Dienstag im Theater Akzent mit der Unplugged-Show „Pur VI“ und der Advent-Rarität „Weihnachten wie immer“. 445 Fans feierten unseren ewigen Austropop-Kaiser.
Die größten Hymnen des Austropop. Auch von Georg Danzer („Jö schau“) und Kurt Ostbahn (mit dem Springsteen-Klassiker „Feia“). Dazu Cover-Versionen von Tom Waits („Samstag Nacht“), Bob Dylan („I bins ned“) oder Neil Young („Herz aus Gold“) sowie knackige Sprüche wie „Kleines Theater aber schöne Menschen“ oder „Schauen wir mal, ob wir die nächste Nummer auch so fein zamm bringen.“
Großes Konzerthighlight in Wien. Am Dienstag unterstrich Wolfgang Ambros im Theater Akzent mit einer 26 Song starken Machtdemonstration seinen Legenden-Status als absoluter Austropop-Kaiser. Mit dem Akustik-Programm „Pur“ riss er 455 Besucher (ausverkauft!) zu Ovationen hin.
Vom Opener „Samstag Nacht“ bis zum Mitsing-Finale rund um „Da Hofa“, „Die Blume aus dem Gemeindebau“ oder „Schifoan“ zog Ambros im Dreiklang mit Günter Dzikowski (Keyboard) und Roland Vogl (Gitarre) das Publikum mit spannenden Unplugged-Arrangements und persönlichen Anekdoten in den Bann.
Das Unplugged-Program „Pur“, 2006 als wunderbare Akustik-Alternative zu den rockigen Band-Konzerten mit der No. 1 vom Wienerwald erfunden, ist mittlerweile, so wie ein guter Wein, zur Perfektion gereift. Auch weil Ambros anders als Alt-Grantler Bob Dylan, den er auch mit dem 1978 eingedeutschten Cover „I bins ned“ huldigte, nicht eigensinnig komplett am Publikum vorbei spielte, sondern auf die „große Hitparade“ setzte: die „Kinettn“, das mit „einem Kuss nach Korneuburg“ Richtung Christina Stürmer angestimmte „Du bist wia de Wintasun“ („Das haben wir jüngst bei ihrem Unglugged-Konzert gemeinsam gesungen.“), „A Mensch möcht i bleibn“, das als spannender Skiffle arrangierte „Zwickt‘s mi“ und natürlich „Gezeichnet fürs Leben“. Und das alles sogar noch vor dem unglaublichen Zugaben-Furioso mit den ganz ganz großen Gassenhauern.
Dazwischen gab‘s Publikumsfavoriten a‘la „Geplante Zukunft“ („Das habe ich während meiner ersten Midlife-Crisis geschrieben.“), den dreckig-coolen Delta-Blues „Samma wieder guat“ oder das mit E-Gitarre verstärkte „Du schwoaza Afghane“, ein Geburtstagsständchen für Sabrina und Angelika und die Rarität „A Meinung“ aus dem 1973er Singspiel „Der Fäustling“. Dazu auf allgemeinen Wunsch („Wollt ihr, dass wir das Weihnachtslied heute spielen?) sogar den selten gespielten Advent-Klassiker „Weihnachten wie immer“. Eine ganz besondere musikalische Bescherung.
Über kleine Text-Hänger, etwa bei „Jö schau“ oder „Herz aus Gold“, wurde nicht nur vom Publikum sondern auch von Ambros selbst charmant hinweg gelächelt. Ein Triumph! Sogar noch deutlich besser als die gelungenen Metropol-Gastspiele im Mai. Zum Glück ist die Wien-Zugabe bereits fixiert: am 18. März spielt Ambros wieder im Theater Akzent auf. Auch eine Zugabe am 19. 3., seinem 72. Geburtstag, ist angedacht.