Der persönliche Talk
Melissa Naschenweng: „Provozieren macht mir Spaß!“
14.09.2024Mit dem neuen Hit „Michl mit der Sichl“, bei dem sie sich in einem witzigen Video an das Tiroler Model Peter Mairhofer schmiegt, sorgt Melissa Naschenweng wieder für Schlagzeilen. Im großen oe24-Interview spricht sie dazu Klartext.
Ihr neuer Hit „Michl mit der Sichl“ sorgt wieder für Schlagzeilen
Melissa Naschenweng: Das ist ein witziger Bergbauernbuam-Song. Mit einem Augenzwinkern. Der Augenzwinkerer ziehlt ja vor allen darauf hin, dass man mit einer Sichel ja nie die Wiese mäht. Denn da würde man ja nie im Leben fertig werden.
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Wird das wieder ein Hit?
Naschenweng: Das weiß keiner. Sonst würden ja alle nur Hits veröffentlichen!
Rund das Video gab‘s wieder viele Gerüchte. Von wegen Naschenweng hat einen Neuen…
Naschenweng: Ich war total überrascht, vor allem mit der Zweideutigkeit. Da haben schon manche eine ziemlich grobe Fantasie. Egal was ich mache, egal was ich sage: Es ist immer wieder eine Schlagzeile drinnen bei mir. Das liegt wohl daran, dass ich so rede wie mir der Schnabel gewachsen ist und dass ich das mache, wo ich glaube, dass es richtig ist.
Aber generell provozieren Sie doch gerne.
Naschenweng: Mittlerweile macht es mir Spaß (lacht). Ich möchte einfach, dass die Menschen ein bisschen offener werden. Wenn es jemand gefällt, dann gefällt es ihm und wenn nicht dann nicht. Ich bin der Meinung: Jeder soll im Leben sein Ding einfach durchziehen. Und man soll sich echt davon entfernen es jedem recht zu machen: „Alle recht getan ist die Kunst, die niemand kann!“ Wenn andere da ihre Phantasien hineininterpretieren, würde ich eher das hinterfragen.
Sie spielen dieses Spiel gerne mit?
Naschenweng: Ich habe wenig Zeit das Ganze zu hinterfragen, sondern wirklich etwas zu tun: Eine Tour zu spielen, mein Album fertig zu stellen und dann auf Promo-Tour zu gehen. Wenn ich jetzt alles hinterfrage, oder wo ich meine Ringe trage, dann habe ich wohl keine Zeit mehr für die Musik.
Mit dem Ring schürten Sie ja gleich Hochzeits-Gerüchte…
Naschenweng: Das ist herrlich. Heute trage ich auf jeder Hand Ringe: Jetzt bin ich verlobt und verheiratet?
Ihre Beziehung mit Toni Gabalier hielten Sie lange geheim. Warum gingen Sie damit dann doch an die Öffentlichkeit?
Naschenweng: Weil ihr uns erwischt habt (lacht). Man kann eben doch nicht alles verheimlichen, aber die Privatsphäre gehört dann schon akzeptiert. Vor allem wenn man von mir sonst ja alles weiß. Von meinem Papa angefangen mit seinem Gasthaus, bis zu meinem kleinen Bruder, der nicht gerade heiß darauf ist, dass er in der Öffentlichkeit steht. Ich stehe in der Öffentlichkeit. Das ist mein Leben. Aber ob ich andere da mit reinziehe oder nicht, dass entscheidet dann doch die Person, die es betrifft. Und da erwarte ich mir mehr Respekt. Wenn Jemand sagt, er will nicht in der Öffentlichkeit stehen, dann ist das zu akzeptieren.
Aber Sie selbst können damit gut leben?
Naschenweng: Da stehe ich noch lange! So schnell werdet ihr mich nicht los! Ich habe ja auch kein Problem damit. Mittlerweile habe ich wirklich ein dickes Fell. Und muss auch immer wieder schmunzeln. Z. B. wenn mich Freunde fragen, warum ich sie nicht (zur Hochzeit) eingeladen habe.
Wenn es so weit ist werden sie es erfahren?
Naschenweng: Keine Sorge. Keine Sorge. Aber jetzt habe ich mal die Alpenbarbie.
Ist es schwer für Sie Beruf und Privatleben zu trennen?
Naschenweng: Ich glaube, dass es da gar keinen so krassen Unterschied gibt. Natürlich bin ich oft privat einfach nur faul. Was ich als Musikerin nicht bin. Da weiß ich: es ist zu funktionieren. Daheim ruhe ich schon auch mal gerne aus oder richte mich auch nicht her. Oder es passiert irgendein Hoppala. Aber, dass ich sage: Es ist komplett ein anderer Mensch. Das ist es nicht. Die Melissa auf der Bühne gibt ein bisschen mehr Gas. Und dieses Gas ist dann daheim nicht mehr da, weil ich es auf der Bühne gelassen habe. Und dann lade ich mich daheim wieder auf.
Keine Angst, dass Ihnen das alles mal zu viel wird?
Naschenweng: Dieser Moment ist schon lange vorbei: Im Jahr 2019 bin ich wirklich an meine Grenzen gekommnen. Jetzt habe ich von 180 Konzerten auf 40, 50 reduziert. Natürlich sind die Auftritte jetzt energie-raubender als früher, wo man nur 40-50 Minuten gespielt hat. Jetzt ist auch ein anderer Druck dahinter: Es gibt viele Fans, die extra zu den Konzerten fahren. Man hat eine Band. Ich habe mittlerweile eine Crew von 15 Leuten. Da muss man schon funktionieren. Aber ich bin so entspannt wie noch nie.
Ab 21. September gehen Sie auf große Bergbauernbuam-Tournee. Auch mit vier Österreich-Terminen. Was wird neu? Was wird anders? Was wird besser?
Naschenweng: Im besten Fall ist es gleich gut. Besser liegt ja immer im Auge des Betrachters. Es wird eine andere Bühne geben und Songs, die vielleicht ein bisschen anders klingen. Es wird zwei der neuen Singles aus der neuen CD „Alpenbarbie“ geben: „Michl mit der Sichl“ und „Legenden“. Und ich werde ein Austropop-Medley machen. Das wird eine gute Zeit für alle.
Das sind die Tourdaten von Melissa Naschenweng:
- 25.Oktober St. Pölten, VAZ
- 26. Oktober Graz, Stadthalle
- 27. Oktober Linz, TipsArena
- 14. November Innsbruck, Olympiahalle
Warum gibt es im Herbst eigentlich kein Wien-Konzert?
Naschenweng: Es gibt aber auch, anders als 2023, kein Heimspiel in Kärnten. Aber da spiele ich nächstes Jahr wieder. Und mit Wien wird es ähnlich sein. Ich muss heuer Wien auslassen, aber nicht nur Wien. Ich spiele ja auch in Salzburg nicht. Aber das wird bald ein Thema werden. Ich werde mit der CD „Alpenbarbie“ sicher öfter auf heimischen Bühnen stehen. 2025 wird wieder ein volles Konzertjahr. Und da sieht es sehr gut aus, dass ich nicht nur einmal nach Wien komme.
Was wollen Sie uns mit dem CD-Titel „Alpenbarbie“ sagen?
Naschenweng: Das war schon vor Jahren eine Schlagzeile in den deutschen Medien über mich und die ist hängen geblieben. Denn das ist die perfekte Überschrift für mich, weil mir immer wieder angekreidet wird, dass ich zu frech bin. Aber die Alpenbarbie kann es sich leisten mit dem Bikini auf dem Feld zu posieren. Oder auf der Skipiste. Die Alpenbarbie ist flexibel.
Ließen Sie sich da auch vom Erfolg des Films inspirieren, denn Barbie hatte ja früher auch immer ein wenig den Nimbus vom „dummen Blondchen“?
Naschenweng: Das stimmt. Ich habe auch den Film gesehen. Das war ja ein riesiger Hype. Aber der Name „Alpenbarbie“ ist bei mir schon viel früher gefallen. Ich habe als kleines Mädchen auch viel mit Barbie-Puppen gespielt. Ich wollte Frisörin werden und habe ihnen alle die Haare abgeschitten. Ich hoffe, dass die Fans jetzt nicht mir die Haare abschneiden (lacht).
Werden Sie da auch wieder ernstere Themen aufgreifen?
Naschenweng: Ich bin, auch wenn das viele vielleicht nicht glauben wollen, ein sehr sensibler und nachdenklicher Mensch. Ich habe einen gesunden Glauben von daheim mitbekommen. Und man kann mit Musik so viel verarbeiten. Und das habe ich auch auf der CD „Alpenbarbie“ getan.
Rückblickend: was würde Sie in für ihre Karriere heute anders machen?
Naschenweng: Vielleicht würde ich diese Sendung nicht mehr machen, wo ich damals dabei war (Anm. „Herz von Österreich“, 2014). Weil ich bin echt kein Fan von Casting-Shows. Für mich hat es nicht gepasst, ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe. Aber scheinbar habe ich diese harte Kritik dann doch gebraucht, um zu sagen: „So schnallt euch an, denn wenn die Naschenweng anfängt zu kämpfen, dann kämpft sie bis sie am Ziel ist!“
Ist es denn ein Kampf?
Naschenweng: Auf der Bühne ist es schon eine Gaudi. Aber ansonsten ist es schon immer wieder – Kämpfen ist da vielleicht ein zu hartes Wort – aber man wird schon immer wieder mit Dingen konfrontiert, die ein „normaler Mensch“ einfach nicht in seinem Alltag hat. Aber man gewöhnt sich daran, dass es doch ein anderes Leben ist. Und ich bereue keine Sekunde!
Melissa Naschenweng beim Talk mit oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Naschenweng: Vielleicht heirate ich da gerade. Ich schaue wirklich nur von Jahr zu Jahr. Welches Album ich da gerade produziert habe oder welche Schlagzeile ich wieder aufgerissen habe wissen wir dann in 10 Jahren.