Seit Wochen beherrschen die Missbrauchsvorwürfe rund um Rammstein und Frontmann Till Lindemann die Schlagzeilen. Trotzdem sind und bleiben die Konzerte der Band ein lukratives Geschäft.
Wieviel einem Künstler in der Musikbranche am Ende von Konzerten übrig bleibt, unterliegt vielen Variablen. Im Fall von Rammstein ist aber klar: Am Hungertuch müssen Till Lindemann so schnell nicht nagen. Was die Rockband, die aktuell mit schweren Missbrauchsvorwürfen konfrontiert ist, für jedes Konzert verdient?
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Die Schätzungen gehen zwar auseinander, es handelt es aber jedenfalls um ein Millionengeschäft. Der Schweizer "Blick" schrieb Rammstein zuletzt Einnahmen von mehr als fünf Millionen Euro für jeden Auftritt zu. Laut der deutschen "Bild" dürfte das aber zu hoch geschätzt sein.
Brutto-Einnahmen von 7,2 Millionen
Die genauen Zahlen sind freilich streng geheim, lassen sich anhand einer Experten-Analyse der jüngsten Rammstein-Konzerte in München aber erahnen. Dort kosteten die Karten zwischen 95,05 und 147,85 Euro, VIP-Tickets gingen um 449 Euro über den Tresen. Im Schnitt macht das einen Kartenpreis von rund 120 Euro. Angesichts von 60.000 Fans pro Konzert bringt das etwa Einnahmen in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Die fließen jedoch nicht direkt an die Band.
Zunächst müssen Veranstaltungskosten beglichen werden – und die sind bei Rammsteins Feuer-Spektakel-Shows enorm. Laut Insidern fallen für die Stadionmiete, Wasser, Werbung, Einlass-Personal, Security, Sanitäter und dergleichen etwa 1,8 Millionen Euro an.
30 Trucks und 10 Busse für gigantische Shows
Für den Strom aus zwei Diesel-Aggregaten (1000 Liter pro Show) soll auf etwa 1,2 Millionen Euro pro Tag anfallen. Auch der Transport der gigantischen Bühne sowie der circa 120 Crew-Mitglieder auf der Tour ist ein riesiger Kostenfresser. 30 Trucks und zehn Busse sind dafür nötig. Für den kompletten Tour-Zeitraum werden die Produktionskosten auf 100 Millionen Euro geschätzt.
Das bleibt Lindemann & Co. wirklich übrig
Und was bleibt Rammstein schlussendlich übrig? Wahrscheinlich ist, dass sich die Band mit Tournee-Veranstalter MCT auf eine fixe Summe, unabhängig von von den Besucherzahlen, geeinigt hat. In diesem Fall gehen Branchen-Experten in "Bild" von etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro pro Konzert aus. Die übrigen 2,2 bis 2,7 Millionen Euro teilen sich dann MCT und der jeweilige örtliche Veranstalter.
Alternativ wäre möglich, dass Rammstein selbst das Risiko schwankender Besucherzahlen trägt und dem Tournee-Veranstalter nur eine Arrangement-Gebühr zahlt, geschätzt zwischen 8 und 15 Prozent nach Kosten-Abzug. In diesem Fall könnte Rammstein sogar geschätzte 3 Millionen Euro pro Auftritt kassieren.