Unverständnis

Nach Sylt-Skandal: Gigi D’Agostino spricht über Songverbot

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Nachdem das Lied "L'amour toujours" von DJ Digi D'Agostino beim Oktoberfest verboten worden ist, äußert sich der DJ mit Unverständnis.

An Pfingsten feierten junge Menschen auf der deutschen Insel Sylt. Dazu sangen sie fremdenfeindliche Parolen zu dem Hit "L'amour toujours" von DJ Digi D'Agostino. Nun äußert sich der DJ zu den Vorfällen.

"Ich verstehe das nicht", sagt D'Agostino im Gespräch mit der NZZ. Er meint damit den Verbot seines Songs in Deutschland. Beim Oktoberfest soll das Lied unter anderem nicht mehr gespielt werden. Damit möchten die Veranstalter Situationen wie in Sylt verhindern. Dort wurde das Lied für fremdenfeindliche Parolen missbraucht. Im Anschluss kletterte der Song in der Original-Version auf Platz eins der iTunes-Charts.

„Ich habe mir die Videos nie angeschaut. Was ich gehört habe, hat mich jedoch sehr beunruhigt und erschüttert“, sagt D'Agostino. "Aber ich habe keine Macht dagegen etwas zu tun. Wenn jemand Lust hat, etwas Hässliches zu meinem Lied zu singen, kann ich das nicht verhindern." Der DJ fühlt sich ohnmächtig, "es macht mich wütend."

Lied feiert die Liebe

Er versteht das Verbot auch nicht, weil die Menschen auch ohne sein Lied die Parolen grölen könnten: "Sie können es ohne mein Lied singen, sie können ein anderes aussuchen und wieder ein anderes." Musik sei laut D'Agostino mit das Schönste, das es gibt. "Wenn wir anfangen, zu verbieten, siegt das Schlechte über das Schöne. Statt über Verbote zu diskutieren, müssten die Behörden das wahre Problem angehen", sagt der DJ.

Er lässt sich nicht verbieten, das Lied auf seinen Konzerten in Deutschland diesen Sommer zu spielen: "Ich verstehe nicht, welches Problem das lösen soll, wenn man ein Lied zensiert, das die Liebe feiert." Denn eigentlich geht es in dem 25 Jahre alten Lied um die "einigende Kraft der Liebe, um Zusammengehörigkeit."

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