AC/DC rocken ganz Österreich

105.000 Fans, 380 Reisebusse, fünf Sonderzüge, 3.000 Fässer Bier und 300 Polizisten – ein Hauch von Woodstock in der Steiermark. AC/DC, fünf australische Hardrock-Musiker bar jeglicher Schönheits-Ideale, setzen neue Maßstäbe. Am Donnerstag ging in Spielberg das größte Konzert aller Zeiten über die Bühne – Volksfeststimmung und Stauchaos rund um den Red Bull Ring inklusive.

Die Hardrock-Giganten (220 Mio. verkaufte CDS) rockten mit ihrer Rock-Or-Bust-Show 105.000 Fans – so viele wie noch nie beim einem Pop-Konzert in Österreich.

Konstante. AC/DC live – das ist die letzte große Konstante des Rock. Ein Testosteron-Monster als Sänger (Brian Johnson), ein 60-jähriger Berserker in Schuluniform (Angus Young) an der Strom-Gitarre. Am Programm der 105-minütigen Höllenshow standen Teufels-Posen (Highway To Hell), eine Gitarren-Orgie inmitten der Fans (Let There Be Rock) und monotone und deshalb so eingängige Dampfhammer-Rhythmen.

Auch im 41. Dienstjahr zeigten sich AC/DC als Hardrock Großmacht Nr. 1: die legendäre Schuluniform von Angus Young, diabolische Gitarren-Soli und eine Teufelsfratze als Bühnen-Kulisse inklusive.

Rituale. AC/DC kümmerten sich erst gar nicht um aktuelle Trends: 14 der 20 gestern in Spielberg dargebotenen Songs standen auch beim Österreich-Debut 1991 auf der Setlist. Ebenso die Show-Rituale: bei Hells Bells schwang die Riesenglocke mit, zu Whole Lotta Rosie ließ man eine Porno-Puppe antanzen und für For Those About To Rock zündete man Kanonen-Salven.

• Rock Or Bust. Cooles Intro-Video, dann Explosionen.
• Shoot to Thrill. „Die Party startet jetzt“, kreischt Brian.
• Hell Ain’t a Bad Place. Angus rockt im Entengang.
• Back in Black. Auch im 25. Dienstjahr ein Hit.
• Play Ball. Am Bühnendach erstrahlen Hörner.
• Dirty Deeds. Angus & Brian machen Show, Rest-Band besteht aus Statisten.
• Thunderstruck. Blitze an den Screens. 1. Highlight.
• High Voltage. 1974er-Klassiker wieder im Programm.
• Rock ’n’ Roll Train. Ohne witziges Lokführer-Video.
• Hells Bells. Mega-Glocke schwingt am Bühnendach.
• Baptism by Fire. Der dritte und letzte aktuelle Song.
• You Shook Me All Night Long. Angus legt Jacke ab.
• Sin City. Frage: „Ist Spielberg die Stadt der Sünde?“
• Shot Down in Flames. Feuerwerk zum Brachial-Hit.
• Have a Drink On Me. Brian tankt backstage Sauerstoff.
• T. N. T. Angus Young jetzt auch mit Gesang.
• Whole Lotta Rosie. Jetzt kommt die Pornopuppe.
• Let There Be Rock. Gitarren-Solo inmitten der Fans.
• Highway to Hell. Zugabe. Angus trägt Teufelshörner.
• For Those About To Rock. Kanonensalven zum Finale.

Inside. Um 13.59 Uhr landeten Angus Young und Co. aus Prag kommend mit ihrem 80 Millionen Euro teuren Airbus ACJ319 (KZ: 9H-AVK) in Graz-Thalerhof. Dann stiegen sie in den Zug um – wegen Helikopter-Flugangst wurde für AC/DC ein Sonderzug (!) organisiert! Von dort düsten sie mit drei S-Klasse-Mercedes und von Polizei-Eskorte begleitet zum Red Bull Ring.

(zet)

VIDEO: Dieses Video wurde nicht in Spielberg gedreht, aber die Begeisterung ist auch hier zu sehen