Dampf abzulassen, kann eine wunderbare Wirkung haben. Bei Bruce Springsteen hat das zu einer Eruption geführt, die "Wrecking Ball" heißt. In seinem neuen Album, das am 2. März auf den Markt kommt, singt die Rocklegende gegen die korrumpierte Finanzwelt und die geldgierigen Wall-Street-Banker an.
Hier eine Hörprobe aus dem neuen Album
Finanzkrach von 2008 als Anlass "Das Album ist nach dem Finanzkrach von 2008 entstanden. Die Leute haben ihr Hab und Gut verloren. Keiner wollte dafür verantwortlich sein. Keiner wollte dagegen lauthals protestieren", sagte der US-Musiker kürzlich bei einem Interviewtermin in Paris. Der 62-Jährige hatte die Seine-Stadt auserkoren, um sein neues Album vor einer Schar internationaler Journalisten vorzustellen. Zu Gehör bekamen die Medienvertreter empathische und eingängige Melodien wie einst sein "Born In The USA".
Kein Lobgesang wie "Born in the USA" Diesmal jedoch sind seine neuen Hymnen auf die Lage der amerikanischen Nation inhaltlich düsterer als sonst und musikalisch experimentierfreudiger. Dem Rock'n'Roll habe es noch nie geschadet, wenn der Musiker "pissed off" gewesen sei, erklärte Springsteen. Wut im Bauch hat nicht nur schlechte Folgen. Allein der Titel des Albums sagt aus, wie wütend er auf sein Amerika war: "Wrecking Ball", auf Deutsch Abrissbirne. Gemeint ist diese schwere Stahlmasse, die an einem Seilbagger hängt und so lange zum Pendeln gebracht wird, bis sie mit Schwung ganze Gebäude zum Einsturz bringt. In diesem Fall: Amerika. Ob Springsteen mit seiner neuen Platte politisch etwas bewegen kann, bleibt vorläufig einmal dahin gestellt. Seine Fans wird er aber mit Garantie damit bewegen können, nämlich schon am 12. Juli im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Denn dort wird er live sein "Abrissbirne" einsetzen und das Stadion zum abrocken bewegen.
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