Common Linnets: "Conchita Wurst ist toll!"

Beim Eurovision Song Contest belegten das Duo Common Linnets mit ihrem Countrysong Calm After The Storm den sensationellen zweiten Platz. Nur Conchita Wurst konnte das niederländische Duo toppen und holte den Sieg. Jetzt war Sängerin Ilse Delange - ohne Partner Weylan - in Wien und sprach mit oe24.at über ihren Überraschungserfolg - und über Conchita. Von Neid übrigens keine Spur, Ilse gönnt Conchita den ersten Platz und kommt ganz schnell ins Schwärmen, wenn es um die ungewöhlniche Sängerin geht.

oe24: Conchita Wurst hat für Österreich gewonnen. Wie denken Sie über die politische Bedeutung ihres Sieges?
Ilse Delange: Ich komme von einem Ort, der sehr liberal ist. Für mich sollte jeder sein, wer er möchte. Das ist für mich normal und es ist schwer zu verstehen, dass es Leute gibt, die anders denken. Aber das ist so und das ist mir bewusst. Ich finde der Eurovision Song Contest ist eine tolle Bühne, um zu Diversität zu zeigen. Nicht nur in der Musik, auch in Menschen.

oe24: Wie gefällt Ihnen Conchitas Hit "Rise Like A Phoenix"?
Delange: Ich war da. Ich war in dieser großen Halle. Als Conchita hinausging, fühlte man wirklich die Begeisterung. Alle jubelten. Das war ein echter Augenblick. Sie stand mit so viel Bühnenpräsenz da. Das war so groß. Es war so einzigartig. Ich mochte es wirklich .Ich fühlte, dass sie es gut machen wird. Und das hat sie!

oe24: Sie erreichten mit Countrymusik den zweiten Platz, haben in ganz Europa riesigen Erfolg. Haben Sie selbt damit gerechnet?
Delange: Das habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich hatte in meinem eigenen Land sehr großen Erfolg. Dann habe ich Geld gespart und gesagt: 'Ich mache eine Platte mit meinen Freunden. Ich rufe Leute an, mit denen ich Songs schreibe, Künstler, die ich wirklich mag.' Einer davon war natürlich Weylan – und wir haben eine Platte zusammen gemacht. Das war nie für die Song Contest-Bühne gedacht. Es war nur etwas, das ich von Herzen machen wollte. Und dann haben sie uns gefragt, ob wir beim Song Contest mitmachen wollen. Weylan und ich haben gemeinsam gefrühstückt, in Nashville, als diese Frage wieder aufkam und da kamen wir auf den Gedanken: Warum machen wir das nicht mit den Common Linnets? Wir haben das dem Komittee gesagt und sie haben uns völlige künstlerische Freiheit gegeben. Jetzt sind wir hier in Wien, nach dem Eurovision Song Contest. Ich kann nicht sagen, wie glücklich ich bin.