ÖSTERREICH-Interview

Conchita Wurst: Im Zeichen der Liebe

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Frau Wurst macht mit ihren Songs Flüchtlingen und Helfern Mut.

Wenn sie ihre Stimme erhebt, hören alle zu: So auch beim Konzert „Voices for Refugees“ am Wiener Heldenplatz. Dort gab Conchita Wurst mit dem Song Put That Fire Out ihres neuen Albums ein klares Statement ab: Es geht um das Weitermachen und Weitergehen trotz aller Widerstände. Diese Botschaft gab Con­chita direkt an alle Flüchtlinge weiter. Und auch für jene Helferinnen und Helfer, die in den vergangenen Wochen spendeten, hatte unsere Song-Contest-Siegerin 2014 eine klare Botschaft und sang speziell für sie ihren Hit Heroes.
Arbeit.

ÖSTERREICH am SONNTAG bat Conchita Wurst zum Interview über ihre Sicht der Dinge zur Flüchtlingspolitik und über ihre Ziele.

ÖSTERREICH: Warum war es Ihnen wichtig, bei „Voices for Refugees“ dabei zu sein?
Conchita Wurst: Ich habe Liebe und Respekt immer als eine der wichtigsten menschlichen Prinzipien für ein glückliches Leben bezeichnet, das gilt natürlich für alle, auch und vor allem für diejenigen, die vor Not, Elend und Krieg fliehen und die ihren Kindern Hoffnung, Zukunft und Bildung geben wollen, weil sie das zu Hause nicht mehr vorfinden.

ÖSTERREICH: Wie erhebend ist es für Sie, immer wieder vor einem großen österreichischen Publikum live aufzutreten?
Conchita: Wer Künstlerin oder Künstler ist, wird die harte Arbeit natürlich vor allem dafür machen. Das Publikum ist es, wofür man das alles macht. Es gibt nichts Schöneres. In diesem speziellen Fall ­hoffe ich außerdem, viele dazu zu bewegen, auch etwas zu tun, und sei es, den Plastikbecher zu spenden, damit der Einsatz einem guten Zweck zugeführt werden kann.

ÖSTERREICH: Was sagen 
Sie zu den politischen Entwicklungen in Österreich derzeit?
Conchita: Ich bin ein ­politisch interessierter Mensch, aber selbst keine Politikerin. Daher steht es mir nicht zu, hartherzig zu urteilen. Ich bin davon überzeugt, dass Liebe immer stärker als Hass ist. Es wäre aber auch lohnenswert, die Ursache von Hass zu untersuchen und dort anzusetzen. Vielleicht haben die Leute Angst, weil es ihnen nicht gut geht – und das ist doch schade.

ÖSTERREICH: Wie helfen 
Sie persönlich – wenn nicht durch Benefiz-Auftritte?
Conchita: Was ich als ­Privatperson mache, bleibt privat. Was ich als Künst­lerin leisten kann, mache ich etwa durch den Auftritt bei diesem Konzert. Ich werde zudem nie müde werden, zu betonen, dass gegenseitiger Respekt der Schlüssel für ein schönes Leben ist.

ÖSTERREICH: Was hat sich seit dem Song Contest 2015 getan, was war Ihr Highlight?
Conchita: Ich könnte jetzt viele TV-Shows, Auftritte oder Fotoshootings nennen, aber das vielleicht Schönste nach dem Song Contest war die Zeit, die ich wieder für kreative Prozesse habe. Ich mache und spiele vor allem mit Musik.

ÖSTERREICH: Sie sind mit Ihren Songs top in den Charts, haben Ihr Buch jetzt in Schweden präsentiert, touren durch die Welt. Wie fordernd ist der Erfolg immer noch?
Conchita: Solange es mir Spaß macht, erlebe ich es nicht als fordernd, sondern genieße es nach wie vor.

ÖSTERREICH: Was sind ­Ihre nächsten großen ­Ziele, wovon träumt Conchita noch?
Conchita: Ich habe bekanntlich noch in keinem Interview erwähnt, dass ich gerne den Grammy gewinnen möchte (lacht).

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