"Ein leichtes Schwert"

Judith Holofernes erstes Solo Album

04.02.2014

"Wir sind Helden"-Frontfrau versucht sich mit erstem Solo-Longplayer.

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© www.facebook.com/Sony Music
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Musik spielt im Leben von Judith Holofernes eine wichtige Rolle, jeder bedeutende Flirt habe damit begonnen. Der schönste Mann könne ihr gestohlen bleiben, "wenn er sagt, er mag keine Musik, oder sagt, er hört Charts", sagte die Sängerin der seit 2011 ruhenden Band Wir sind Helden im APA-Interview. Am 7. Februar erscheint ihre erste Solo-LP "Ein leichtes Schwert", im April folgen Konzerte.

Hier eine kleine Hörprobe: "Ein leichtes Schwert"



Aus  nichts machen wurde CD
Eigentlich wollte die zweifache Mutter und Ehefrau des Helden-Drummers Pola Roy eine Auszeit nehmen. "Nichts machen bedeutet bei mir, dass ich viel Musik höre, Konzerte besuche und Musik-Dokus gucke", erzählte Holofernes bei einem Wien-Besuch. "Und auf einmal: Zack!, gehe ich nach Hause und schreibe ein Lied. Da habe ich mir ein bisschen selbst ins Knie geschossen. Wenn ich wirklich nichts machen hätte sollen, hätte ich den Plattenspieler absperren müssen."

Keine Schubladen-Platte
Nicht nur Neil Young wird auf "Ein leichtes Schwert" zitiert, der aber sehr prominent. "Ein Teil dieser Platte ist aus meinem eigenen Fan-Sein entstanden", betonte Holofernes. Dass die LP in keine Schublade passt, freut die Sängerin: "Da sind Einflüsse von 80er-Jahre-Groove über Punk, Indie-Rock, 90er-Jahre Frauen-Grunge-Bands, afrikanischer Musik, Delta-Blues, Cajun - alles, was mir Spaß macht." Nachsatz: "Ich hoffe, dass das nicht auseinanderfällt, sondern meine Reise durch Stile zusammengehalten wird von einer Grundattitüde von, sagen wir mal, mangelndem Perfektionismus", lachte die 37-Jährige laut.

Judith pur

"Ich mag selbst Musik, die rumpelig ist und nicht perfekt", so Holofernes weiter. "Ich mag auch Groove-Musik, tanze gerne, das zieht sich auch durch die Platte. Ich mag das ganz gerne, wenn etwas groovig ist, ohne dass man das Gefühl hat, dass jemand zu viel wollte." Bewusst von Wir sind Helden habe sie sich nicht abgrenzen wollen: "Das war ja keine Band, wo man am Ende stepptanzend rauskommt und schreit: 'Endlich kann ich machen, was ich will!' Da ging ja viel." Aber: "Diese Platte klingt jetzt noch mehr nach mir, weil ich auch die Gitarren und Ukulelen gespielt habe. Und diese Synthis fehlen."

Flirten über Musik  
Der Song "MILF" soll das eingangs erwähnte Flirten über Musik "auf den Punkt" bringen, "dieses Ekstatische daran". Wie schaut es da eigentlich im trauten Heim aus? "Wir setzen uns abends hin und hören eine Platte. Die beste Abendgestaltung", erzählte Holofernes, die sich, wenn die Kinder aus dem Haus sind, auch gerne zu Musik bewegt. "Eine Plattenhälfte ist eine gute Einheit. Ich Moment höre ich eine Plattenseite Miriam Makeba und tanze dazu durch die Wohnung."

Musiker-Leben gut vereinbar
Apropos Nachwuchs: Hat sich dadurch am Arbeitsverhalten viel geändert? "Einen Song zu schreiben, hält sich natürlich nicht an Kindergartenzeiten", so die Deutsche. "Ich kann, Gott sei Dank, teilweise heimlich, in meinem Kopf schreiben. Ich kann also Weihnachtsplätzchen backen und parallel in Gedanken am Lied weiterschreiben, das merkt kein Mensch."

Texte fliegen Holofernes
So wie Judith Holofernes auf ihrer ersten Solo-LP die Rhythmen durcheinanderwirbelt, spielt sie auch mit den Worten. "Ich habe selten das Gefühl, mir was auszudenken", sagte sie über ihre Texte. "Wenn ich mir am Ende denke, dass etwas besonders gut geworden ist, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie ich das geschrieben habe. Es fühlt sich so an, als hätte mir das Universum einen Witz erzählt."

Im April auch auf der Bühne
Am 9. April gastiert Holofernes in der Wiener Arena, am Tag darauf im Grazer Orpheum. Songs von Wir sind Helden werden nicht am Programm stehen. "Das hat nichts mit Abgrenzen zu tun", erklärte die Künstlerin. "Ich finde die Lieder auch noch toll. Aber ich kann mir nicht vorstellen, sie ohne diese Band zu spielen. Für mich gehören diese Lieder zu Wir sind Helden. Trotzdem wird das Konzert nicht nach 45 Minuten aus sein. Ich habe mir einiges überlegt, das auch eingefleischte Fans darüber hinwegtrösten wird, dass es eben keine Wir-sind-Helden-Sachen zu hören gibt."

Info
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