"Blak And Blu"

Gary Clark Jr. legt neue Platte vor

27.02.2013

Neuer "Gitarrengott" spielt "einfach nach Gehör und Gefühl".

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© Warner Music
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"Musik ist so was wie eine Religion für mich. Ich filtere nicht nach Stilen. Es fasziniert mich, wie man sich mit Sounds ausdrücken kann, wie Leute darauf reagieren." Wer Gary Clark Jr. live gesehen oder seine Platten gehört hat, kann diese Aussage des Gitarristen und Sängers gut nachvollziehen. Der Amerikaner musiziert quer durch die Genres, technisch perfekt und hoch emotionell. "Man kann das auf ein Wort herunterbrechen: Soul", sagte der 29-Jährige im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur.

Hier eine kleine Hörprobe



Als neuere Hendrix gehandelt

"Blak And Blu"  heißt das Major-Debüt des Künstlers. Schnell haben ihn Medien als "neuen Jimi Hendrix" ausgemacht, US-Präsident Barack Obama sieht in Clark Jr. "die Zukunft", der Begriff "Gitarrengott" schwirrt durch den Raum. "Ach, es ist großartig, wenn die Leute große Dinge von dir erwarten", nimmt der Musiker die Vorschusslorbeeren locker. "Es wäre umgekehrt traurig, wenn man mir nichts zutrauen würde. Aber am meisten erwarte ich ohnehin von mir selbst." Geprägt hat Gary Clark Jr. seine Heimatstadt Austin (Texas). "Country, Blues, Hip-Hop, Rock 'n' Roll, Jazz, Soul - das gibt es dort alles Tür an Tür", schwärmte er. "Ich habe keinen Haupteinfluss und nicht aus Bewunderung eines Musikers mit der Musik begonnen, sondern wegen der Musik an sich." Dass man ihn heute in einem Atemzug mit legendären Gitarrengrößen nennt, scheint Clark beinahe zu amüsieren. "Zu Beginn habe ich mich eher als Sänger gesehen. Die Texte und Melodien standen an erster Stelle, mit der Gitarre wollte ich bloß etwas Farbe in die Songs bringen."

Gitarre mehr als nur Instrument

Mittlerweile hat das Instrument in der Arbeit von Clark Jr. eine zentrale Rolle eingenommen. "Das ist ein Weg, meine Gefühle auszudrücken. Ich denke beim Spielen nicht viel nach, ich spiele einfach nach Gehör und Gefühl." Die Songs auf "Blak And Blu" sind daher nicht bloß Vehikel, um sein technisches Können unter Beweis zu stellen. Es geht um die Songs selbst - oder noch exakter: um die Platte als Ganzes.  "Die Reihung der Lieder war ein schwieriger Prozess", betonte Clark. "Ich wollte ein komplettes Album, eine Art musikalische Reise. Darum sollte etwa 'Ain't Messin 'Round' am Anfang stehen, weil dieser Beginn unerwartet ist." Die Gitarre bricht erst im zweiten Song wie ein Sturm los. Der Titelsong präsentiert sich düster, "The Life" mit einem Reggae-Hip-Hop-Rhythmus sonniger. Garagenrock schmiegt sich an Retro-Soul und Mississippi-Blues. "Verschiedene Emotionen eben", betonte Clark Jr.

On Stage einfach überwältigend
Auf der Bühne ist der Mann aus Austin eine Macht, wie etwa der Mitschnitt von "Bright Lights" vom Crossroad-Festival auf YouTube dokumentiert. "Im Studio fühle ich mich aber auch wohl", betonte er. Dass manche Lieder auf der LP eine andere Dynamik als auf der Bühne aufweisen, sei nicht auf kommerzielles Kalkül zurückzuführen. "Das sind zwei unterschiedliche Welten. Im Studio kann man mit all den Werkzeugen herumspielen und Dinge ausprobieren, die live nicht gehen. Aber es sind die selben Songs, die gleiche Stimme, die gleiche Gitarre - dieses Album bin ich."

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