Nova Rock Festival 2012
Haftstrafe für Limp Bizkit-Gitarren Dieb
24.10.2012
Securitymann tat "jugendliche Dummheit" leid - Urteil nicht rechtskräftig.
Ein 21-jähriger Ungar, der heuer beim Nova Rock Festival in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) als Securitymann gearbeitet hat, soll während seiner Arbeit eine Gitarre der Band Limp Bizkit gestohlen haben. Am 24. Oktober musste er sich dafür am Eisenstädter Landesgericht verantworten. Der Mann gab die Tat zu, er wurde zu einer dreimonatigen bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Auch zwei Kollegen fassten eine einmonatige, bedingte Freiheitsstrafe aus. Sie hatten das gestohlene Instrument im Wert von rund 5.000 Euro verschwinden lassen.
Täter bereut Tat
In der Nacht auf den 10. Juni, dem letzten Festivaltag, habe er zugeschlagen. Es sei eine "jugendliche Dummheit" gewesen, meinte er vor Landesgerichtspräsident Karl Mitterhöfer. Er habe die Gitarre in einem Koffer oder Etui von der Bühne getragen, schilderte der 21-jährige Hauptangeklagte. "Wir hatten freien Zugang und waren auf der Bühne. Das hat uns recht gut gefallen. Er (der 21-Jährige, Anm.) ist dann mit der Gitarre in der Hand auf mich zugekommen", erinnerte sich ein weiterer Sicherheitsangestellter, ein 23-jähriger Mann aus Ungarn.
Gitarre im Zelt versteckt
Die Gitarre wurde schließlich in einem Zelt, in dem der Hauptangeklagte und ein 21-jähriger Kollege übernachtet hatten, verstaut. Man wollte am nächsten Tag "mit einem klaren Kopf" darüber nachdenken, was man mit dem Instrument mache. Beide Kollegen redeten dem 21-jährigen mutmaßlichen Dieb zu, er solle die Gitarre zurückbringen. Am nächsten Tag ging dieser zur Arbeit, die beiden brachten das Instrument vom Gelände und versteckten es unter Gestrüpp. Weil sie dort beobachtet worden waren, stellte man das Duo zur Rede, danach flog der Fall auf.
Keine Starfmilderung
Die "jugendliche Dummheit" ließ Richter Mitterhöfer aufgrund der Tatsache, dass "Sie keine Jugendlichen mehr sind" nicht gelten. Außerdem habe man als Securitymann eine besondere Verantwortung. "Was sind das für Securitys, die sich selbst bedienen", gab er Staatsanwalt Heinz Prinke recht. Prinke meinte zuvor in seinem Schlussplädoyer zu den beiden Kollegen des Hauptangeklagten: "Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie keine andere Wahl gehabt hätten. Sie hätten den Koffer hinbringen und sagen können: Wir haben den Koffer gefunden. Es hätte keiner gefragt oder gezweifelt." Das Urteil für die drei Sicherheitskräfte ist nicht rechtskräftig. Der bestohlene Gitarrist Wes Borland wurde vom Staatsanwalt als Zeuge beantragt, musste aber den Weg nach Eisenstadt doch nicht antreten.