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Jack White begeistert mit Album "Lazaretto"

04.06.2014

Mit seinem neuen Album rockt der US-Musiker die ganze Stilpalette.

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© Getty Images; Indigo
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Schon der Opener des am 10. Juni erscheinenden Album "Lazaretto" von Jack White. versprüht Sex: "Three Women", basierend auf einem Blues des 1959 verstorbenen Blind Willie McTell, kommt aus den Hüften und verbindet Musikgeschichte mit der Gegenwart.

Erneuerer und Bewahrer
Genau das scheint generell das Credo des 38-Jährigen Ausnahmemusikers zu sein.  Jack White ist ein Freak, ein Besessener, ein Erneuerer und zugleich ein Bewahrer guter Traditionen. Und auch ein genialer Interpret, wie sein superbes, lediglich als B-Seite (der Single "Lazaretto") verwendetes Elvis-Presley-Cover "The Power Of My Love" verdeutlicht.

Die Nummer "Temporary Ground" vereint die langsameren Momente der White Stripes mit den Bluegrass-Exkursen Whites zweiter Band The Raconteurs. Dass Jack White durchaus nachdenklichere Texte schreiben und diese in gediegene, ergreifende Musik kleiden kann, zeigt "Would You Fight For My Love?", unterlegt mit Piano und samtenen Background-Vocals. Schön, wie sich das Tempo und damit die Dramatik steigert. Und dann kracht die Gitarre auf der furios-fantastischen Instrumental-Nummer "High Ball Stepper" richtig ungezügelt.

"Lazaretto" geht nach dem erfolgreichen Vorgänger "Blunderbuss" einen Schritt weiter in die Breite. Mit "Alone In My Home" gelang White sogar ein waschechtes Stück Pop, das sich perfekt zwischen den bissigen Krachern ("That Black Bat Licorice", auf dem Reggae-Rhythmen durchschimmern), walzendem Country ("Entitelment") und eingängigem, boogiegetränkten Südstaatenrock ("Just One Drink") einfügt, ohne aus dem Gefüge zu fallen. Und nichts klingt aufgesetzt, zu angestrengt oder falsch am Platz.



 
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