From Electro to Disco

Daft Punk recyceln sich mit neuer Platte

16.05.2013

Neues Album "Random Access Memories" sorgte bereits im Vorfeld für Furore.

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© www.draftpunk.com
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Nach neuen Alben von den Altmeistern David Bowie und My Bloody Valentine wartet die Musikgemeinde auf das nächste große Schwergewicht des Jahres. Das französische Elektro-Duo Daft Punk hat seit der Veröffentlichung ihres letzten regulären Albums "Human After All" acht Jahre ins Land ziehen lassen. "Random Access Memories" heißt das am 17. Mai erscheinende, neue Werk der zwei Franzosen, die in der Öffentlichkeit stets nur mit roboterartigen Helmen auftreten.

Hier eine kleine Hörprobe: "Get Lucky"

Mit "Get Lucky" Chart-Rekord
Von Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo ohne Masken existieren nur wenige Fotos. Die beiden Musiker haben etwas Seltenes geschafft: sie sind weltberühmt und können dennoch unerkannt durch die Straßen von Paris oder New York spazieren. Oder sich beim kalifornischen Coachella Festival unters Publikum mischen, um die Reaktion auf ihre erste Single "Get Lucky" zu beobachten, die dort kurz eingespielt wurde.

Ausgeklügelte PR-Schiene
Und das Feedback fällt, auch Dank perfekter PR-Arbeit, begeistert aus. "Get Lucky" ist auf dem Weg, der Dancehit des Jahres zu werden. Laut Streamingdienst Spotify brach der Song, seitdem er zu hören ist, Rekorde. Das Lied ist ein Dancetrack in bester Discomanier - Funkgitarre und mehrschichtiger Gesang inklusive. Auf dem gesamten Album reisen die Elektro-Pioniere scheinbar vorwärts in die Vergangenheit. Disco ist auf "Random Access Memory" das Wort der Stunde. Die Instrumente wurden ganz klassisch per Hand eingespielt und durch die Effektprogramme gejagt, Samples gibt es so gut wie keine. Dementsprechend warm ist der Sound, trotz massiven Vocoder- und Synthesizereinsatzes. Zudem hat ein illustrer Tross an Kollaborateuren, die unterschiedlicher kaum hätten sein können, mitgewirkt: Pharrell Williams vom Produzentenduo Neptunes, Julian Casablancas von den Strokes und Discopionier Giorgio Moroder - um nur einige zu nennen.

Auf "Discovery"-Spuren
Das Ergebnis sind 13 Tracks mit groovigen, eingängigen aber teils vielleicht auch etwas langen Momenten. Ob Daft Punk mit "Random Access Memories" ein ähnlich großer Wurf gelingt wie 2001 mit ihrem millionenfach verkauftem Album "Discovery" wird man sehen. Vorerst wird es jedenfalls nur einen Live-Testlauf geben, und zwar im australischen Outback. Bei einem kleinen Landwirtschafts-Festival soll das Album vorgestellt werden. Nach Bekanntgabe waren die Karten angeblich schon nach 24 Minuten vergriffen - so wird Kult generiert.

© oe24.at

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