Neues Album
Chakuza legt "Magnolia" vor
04.03.2013
Rapper fand sich selbst und die Stermann-Grissemann-Tapete.
Ein Rapper am Selbstfindungstrip: Der gebürtige Linzer Chakuza, jahrelang böser Bube und Hip-Hop-Kompagnon von Bushido in Berlin, hat Label und Image gewechselt. "Ich hab viel gemacht, das ich mir sparen hätte können", gibt sich der 32-Jährige im APA-Interview betont erwachsen und geläutert. Für sein Album "Magnolia", das am 8. März erscheint, hat er neue Themen, neue Sounds entdeckt - und Stermanns und Grissemanns "Willkommen Österreich"-Fototapete.
Hier eine kleine Hörprobe - "Ich laufe"
Nur mehr er selbst
Peter Pangerl, so Chakuzas bürgerlicher Name, hat sich "selbst gefunden". "Früher hab ich immer eine Rolle gespielt: den Helden, den Harten, den Tollen, dem nichts was anhaben kann." Er habe in Songs Sachen gesagt, "für die ich mir jetzt an den Kopf fasse", erklärt der schmächtige, tätowierte Musiker mit tiefer Stimme und gleichzeitig fast schüchtern. Nun sei er älter und vernünftiger und habe das abgelegt, genauso wie die Musik, die ihm "zu aufgesetzt" war. In einer längeren Nachdenkphase war der Rapper kurz davor, alles hinzuschmeißen. "Ich hab gesagt: Entweder krieg ich das jetzt auf die Reihe, oder ich hör auf. Und dann haben wir's Gott sei Dank noch einmal geschafft." Zu langjährigen Begleitern gesellten sich neue musikalische Partner, ein anderes Label und ein neuer Verlag.
Bewältigungsalbum
Die aktuelle Platte habe ihm geholfen, über Schicksalsschläge der vergangenen Jahre wie beispielsweise den Tod seiner Mutter hinwegzukommen, so Chakuza. "Ich hab viel darauf verarbeitet." Gleichzeitig ist "Magnolia" eine Art Neubeginn: "Für mich hat das was damit zu tun, Altes verwelken und Neues aufblühen zu lassen. Die Magnolie ist ja die Blume, die im März und damit als erste zu blühen beginnt." Am Sound hat Pangerl mit immer wieder neuen Musikern gearbeitet ("Bei mir reicht's ja nur für normale Hip-Hop-Beats"), u.a. mit Madsen-Sänger Sebastian. Herausgekommen sind Songs mit bezeichnenden Titeln wie "Berge verschieben", "Soundtrack deines Lebens" oder "Alles gut".
Foto-Tapete als Album-Cover
Das Album-Cover ziert die aus "Willkommen Österreich" bekannte Fototapete, Chakuzas Grafiker hat sie auf den Kopf gestellt. "Ich hab's gesehen und gesagt: Wow! Krass! Genau das trifft's", erzählt der bekennende Stermann-und Grissemann-Fan. Ob er angesichts des Artworks - zur Premium-Fanedition von "Magnolia" gehört ein besticktes Wandbild - nun bieder und häuslich wird? "Bieder nicht, aber schon ein bisschen häuslich. Ich bin das achte Jahr in Berlin, und manchmal fällt dir die Stadt einfach auf den Kopf. Ich hab jetzt ein kleines Häuschen etwas außerhalb, da kann ich mein Gemüse anbauen und hab Bäume. Das ist schon schön."