"Immer in Bewegung"
Revolverheld brechen mit neuer Platte aus
23.09.2013
Band liefert Zivilisationskritik für "Generation, die nie zur Ruhe kommt."
"Immer in Bewegung" heißt das neue Album von Revolverheld, das bereits im Handel erhältlich ist. Nach Soloprojekten von Frontmann Johannes Strate und dem Gitarristen Kristoffer Hünecke und drei Jahren Veröffentlichungspause scheint es fast wie ein Comeback. "Wir waren nie richtig weg, es gab auch privat immer Kontakt", relativierte Strate im Gespräch mit der APA. "Es war uns klar, dass sich diese Band nicht auflöst", doch eine Neuorientierung hat die Hamburger Band durchgemacht und ließ dabei den Stadionrock der Anfangstage hinter sich.
Hier eine Hörprobe "Immer in Bewegung"
Solider Rock mit hymnischen Einschlag
"Gitarre, Bass und Schlagzeug allein sind nun Vergangenheit. Das neue Album sollte hymnischer werden. Die Zusammenarbeit mit Produzenten Philipp Steinke war ein Superschritt. Es war eine sehr detailreiche Arbeit", erinnert sich Hünecke an die rund eineinhalb Jahre lange Entstehungsgeschichte des vierten Revolverheld-Albums. Dass man trotz des Erfolges - immerhin war das davorige Album "In Farbe" in Deutschland in den Top Ten - einen Richtungswechsel einschlug, ist für Strate leicht erklärt: "Wir haben uns von dem Druck freigemacht." "Poppiger ist es geworden", beschreibt er den Sound, für den Bands wie Coldplay, Killers oder Kings of Leon zum Teil als Vorbild wirkten. "Immer in Bewegung" ist dabei kein "Gutes Laune"-Album geworden, sondern eher nachdenklich ausgefallen. "Wir haben das Gefühl, dass es ein Album ist, dass es unter dem Strich positiv ist. Wir haben es hier aber erstmals zugelassen, in den Texten auch Zweifel offenzulegen. Wir haben auch noch nie so viel über Texte gesprochen".
Viel Kraft und Motivation
Ein "Aufbruchsalbum" sei es jedenfalls nicht, denn es enthält "sehr beobachtende Songs" ohne "Kopf durch die Wand"-Gehabe. "Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut", heißt es etwa in "Lass uns gehen", denn die Band als "Ausbruchssong" beschreibt. Zivilisationskritik für eine "Generation, die nie zur Ruhe kommt", nennt es Strate: "Manchmal ist es doch zu hektisch und zu schnell. Ein Entschleunigungswunsch ist bei vielen da."Obwohl die Texte oft wehmütig Rückschau halten - in "Das kann uns keiner nehmen" werden gar die 90er Jahre als eine Art gute alte Zeit gesehen - habe man hat keine Midlife-Crisis, versichern Strate und Hünecke lachend. Im Gegenteil: "Wir sehen vieles anders und entspannter. Wir müssen nicht mehr alles sofort erreichen." Auch die Musikindustrie beunruhigt die "Revolverhelden" nicht. " Gott sei Dank gibt es immer noch viele Leute, die unsere Platten kaufen. Wir machen uns keine großen Sorgen - uns geht's gut", lautet die Selbstdiagnose. Am 22. März 2014 spielten Revolverheld in der Szene Wien. "Wiener, kommt alle vorbei!", heißt die Botschaft an das Publikum.
Info
Alle Informatinen zum Revolverheld Konzert in de Szene Wien erhalten Sie unter www.oeticket.com.