Sängerin ist stolz auf erste Platte seit 5 Jahren - und sogar auf Deutsch.
Sarah Connor hat ihren Plattenvertrag auslaufen lassen und fünf Jahre kein neues Album veröffentlicht. Nun meldet sie sich mit "Muttersprache" zurück. Wie der Titel erahnen lässt, singt die 34-Jährige erstmals deutsch. "Ich möchte Songs machen, die zum Nachdenken bringen, die man nicht nebenbei hört. Auf keinen Fall sollte die Platte belanglos werden", sagte Connor im APA-Interview.
Persönliche Texte
"Die Lieder sollten nicht dahinplätschern. Ich will, dass man beim Bügeln aufhört und hinhört", betonte die Sängerin am Donnerstag in Wien. Am Vortag hatte sie die in drei Wochen bei Universal erscheinende CD in kleinem Kreis vorgespielt und zum Teil vorgesungen. Sehr persönliche und mitunter kritische Worte flossen in die neuen Texte ein. Dazu der Popstar: "Ich bin keine 20 mehr, habe drei Kinder, die Fragen stellen. Ich bin gezwungen mich mit der Welt und meiner Umwelt auseinanderzusetzen. Auch als Künstlerin - das musste einfach sein."
"Diese Platte zeigt meine Haltung zu vielen Dingen", sagte die aus Hamburg stammende Sängerin. "Das ist in der Vergangenheit nicht so gewesen, weil andere Leute die Songs für mich geschrieben haben." Nachsatz: "Aber ich liebe meine alten Lieder." Nur habe sie "irgendwann keine Lust mehr gehabt, mich zu verdrehen, immer ganz vorne zu sein. Ich habe jetzt Bock, Inhalte zu liefern. Alles andere ist nicht mehr ganz so wichtig."
Neues Terrain
Der deutschen Sprache habe sie sich erst annähern müssen: "Mir ging es darum, nicht zu verklausulieren. Ich arbeite nicht gerne mit Metaphern. Ich sage Dinge gerne direkt. Ich musste das ausprobieren, wie ich das phonetisch am besten umsetzen kann. Da bin ich im Englischen viel weiter, da weiß ich sofort, was gut klingt. Aber dann ist es relativ schnell geflutscht."
Bis zu "Muttersprache" und der ab morgen erhältlichen Single "Wie schön du bist" sei es ein weiter Weg gewesen, erzählte Connor. Sie habe viel ausprobiert, etwa mit einer Freundin Singer-Songwriter-Songs auf Englisch ausgearbeitet oder in LA im Studio namhaften Produzenten über die Schulter geschaut. Dann kam die Erkenntnis: "Wenn du wirklich zufrieden sein willst, musst du es selber machen. Wenn es voll nach hinten losgeht, ist es halt so. Dieses Risiko musste ich eingehen. Ich musste es probieren. Ich war unsicher, hab oft geheult und wollte alles hinschmeißen. Irgendwann kam aber der Moment, an dem ich gemerkt habe, da könnte eine Platte herauskommen."