18 Monate stiller Kampf – Kollaps bei letztem Auftritt.
„Er sah so gut und so stark aus, aber als die Premiere, für die er noch so tapfer in die Kameras lachte, vorbei war, brach er einfach zusammen. Er kollabierte. Doch für mich war es kein Todeskampf, sondern einer um das Leben.“ Ivo van Hove, Regisseur des Bowie-Theaterstücks Lazarus, schildert den tragischen letzten öffentlichen Auftritt des unsterblichen David Bowie († 69). Am 7. Dezember stellte sich Bowie im New Yorker City Theatre ein letztes Mal den Fans und Kritikern. Nur 34 Tage später, am 10. Jänner, erlag er seiner Leberkrebs-Erkrankung, die hatte er 18 Monate lang geheim gehalten.
Posthum stürmt Bowie weltweit die Charts
Nicht einmal die Musiker seiner letzten CD Blackstar, die Bowie nur zwei Tage vor seinem Tod als großes Vermächtnis veröffentlichte und die nun global die Charts stürmt (auch in Österreich), wussten, wie schlimm es um ihn steht. „Er wirkte schwach, ließ sich aber nie etwas anmerken und trieb alle mit seiner unglaubliche Energie zu neuen Höchstleistungen“, erinnert sich Bassist Tim Lefebvre an die letzten Aufnahmen.
Todesvision als letzter Hit – wie einst bei Falco
„Er machte Blackstar für uns, es ist sein Abschiedsgeschenk“, schwärmt Produzent Tony Visconti von Bowies unglaublicher Symbolik, die er vor allem im Song Lazarus vertonte: „Schaut her, ich bin im Himmel“ (siehe Songtext). Eine Todesvision ähnlich wie einst bei Falco (Out of The Dark).
Krebs als Ansporn. Erst im Sommer weihte Bowie sein näheres Arbeitsumfeld in sein dunkles Krebs-Geheimnis ein. „Er nahm mich zur Seite und erklärte mir, dass er nicht bei jeder Probe dabei sein kann, weil er schwer krank ist. Weil er Leberkrebs hat“, erinnert sich Van Hove. Für Bowie war die Krankheit ein letzter Ansporn: Unermüdlich arbeitete er weiter. Finalisierte seine sieben Abschieds-Songs für Blackstar, filmte noch zwei Videos und beehrte am 7. Dezember noch die Lazarus-Theaterpremiere.
CD & Schock-Video – so inszenierte er seinen Tod
Am 8. Jänner stellte er ein letztes Foto auf Facebook. Mit Siegerlächeln und im Designer-Anzug. Dann ging es bergab. Am 9. Jänner twitterte seine Ehefrau Iman Abdulmajid (60) kryptisch: „Manchmal wirst du den wahren Wert eines Moments nicht erkennen, bis er nur noch eine Erinnerung ist.“
24 Stunden später verlor Bowie seinen Kampf gegen den Krebs. Für die Welt bleibt er unsterblich.