Interview

SomeKindaWonderful: Name ist Programm

06.03.2015

Das Debüt-Album der US-Newcomer ist da! oe24.at verlost drei CDs.

Zur Vollversion des Artikels
© Bella Lieberberg
Zur Vollversion des Artikels

In den USA legten SomeKindaWonderful mit ihrer Debütsingle Reverse, einer rückwärts erzählten Lovestory, einen Raketenstart hin. Mit ihrem ersten Album, ebenfalls: SomeKindaWonderful, sorgten sie für Furore. Die Band, die als "musikalischer One-Night-Stand begann, aus dem eine schöne Beziehung wurde", traf mit ihrer Mischung aus Poprock, Soul und New-Wave mitten ins Schwarze. Jetzt ist die Scheibe auch bei uns erhältlich. Zum Release machten sich Sänger Jordy Towers, Drummer Ben Schigel und Bassist Justin Andres auf den weiten Weg nach Österreich.

Neben TV-Terminen und einem Flashmob - sie stürmten einen Vorlesung an der Technischen Universität und überraschten die Studenten mit einem Song - fanden die Newcomer, die bereits als "The Next Big Thing" gehandelt werden, auch noch Zeit, oe24.at zu erzählen, wie aus einem zufälligen Treffen in einer Bar etwas ganz Großes wurde und was es mit dem wunderbaren Bandnamen auf sich hat.

Gewinnspiel: oe24.at verlost drei Exemplare von SomeKindaWonderful! Mitspielen und mit ein bisschen Glück das brandneue Album gewinnen!

 

oe24: Dass es SomeKindaWonderful heute gibt, es Zufall. Wie hat alles begonnen?
Ben:
Jordy ist aus L.A. und ich bin aus Cleveland, Ohio. Er war davor als Solo-Künstler unter Vertrag. Er machte ein paar Dinge, die nicht ihm als Person entsprachen. Also nahm er sich eine Pause von der Musik und besuchte einen Cousin. Dort, wo ich lebe. Und am ersten Abend, an dem sie sich trafen, kamen sie in diese kleine Bar, in die niemand geht außer mir.
Jordy:
Das ist wahr.
Ben:
Ich und mein Gitarrist, wir arbeiteten in meinem Studio, wir waren da oben, jammten ein bisschen. Er kam rein und begann zu einem Riff, den wir spielten zu singen.
Jordy
(singt): I told my story in reverse...
Ben:
Wir dachten uns, 'Wow, dieser Typ ist toll!' Wir hatten damals keinen Sänger und mein Studio war gleich die Straße runter. Also sagte ich, wir sollten rübergehen und das aufnehmen. Wir haben in dieser Nacht Reverse gemacht.

oe24: Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?
Jordy: Ich habe von diesem Wort geträumt: wonderful. Wir haben uns den Kopf zermartert, nachdem wir ein paar Songs aufgenommen hatten. Ich musste immer über dieses Wort nachdenken. Ich erinnere mich, ehrlich gesagt, nicht genau daran, wie wir auf SomeKindaWonderful gekommen sind. Aber ich weiß, es gibt einen Song der so heißt und einen Film. Aber es gab nie eine Band, die SomeKindaWonderful hieß.

oe24: Reverse war eure erste Single und ihr hattet sofort großen Erfolg. Hat euch das überrascht?
Jordy: Wir wussten, dass es ein guter Song ist. Ehrlich: Ich weiß nicht, ob wir eine Band geworden wären, wenn wir nicht in dieser ersten Nacht Reverse gemacht hätten. Wir wussten in dieser Nacht, dass wir etwas Besonderes machen. Wir ahnten aber nicht, dass es so erfolgreich wird, dass es uns um die ganze Welt schleudert.

oe24: Was war die Inspiration für Reverse?
Jordy: Das Erste, was ich sang, als ich den Gitarrenpart hörte, war: I tell my story in reverse. Manchmal passt ein Wort einfach - und das Wort reverse passte. Ich dachte mir, diesen Part muss ich mir merken. Ich erzähle meine Geschichte umgekehrt. Bamm! Was für eine tolle Idee!

oe24: Euer Album SomeKindaWonderful erscheint in Österreich am 6. März. Könnt ihr mir von der Arbeit daran erzählen?
Ben: Nachdem wir Reverse aufgenommen hatten, sagten wir zu Jordy: Komm morgen vorbei. Sehen wir, was wir noch schreiben können. Die ersten vier Songs wurden so ähnlich geschrieben wie Reverse. Wir haben uns einfach getroffen und Zeug geschrieben. Dann musste er zurück nach L.A. Wir haben Musik im Studio aufgenommen und ihm geschickt. Oder umgekehrt, er schickte uns Texte.

oe24: Sind eure Texte stark von euren persönlichen Erfahrungen geprägt?
Jordy:
Ich würde sagen, das Album zeigt Ups und Downs. So wie das Leben Ups und Downs hat. Viele der düstereren Songs wurden im Winter geschrieben. Die Winter in Cleveland sind wahrscheinlich die schlimmsten. Es wie am Nordpol, schrecklich kalt. Weit unter null Grad. Viele unserer ersten Songs waren sehr düster. Reverse ist ein sehr düsterer Song. Dann haben wir uns im Frühling getroffen und haben eine paar Songs geschrieben, die fröhlicher sind. Es gibt keinen Song, nur damit es einen Song gibt. Es ist nichts einprägsam, nur um einprägsam zu sein. Wir schreiben keine Songs, nur um Songs zu schreiben. Wir schreiben echte Songs, die eine Absicht haben. Es ist wie ein Film. Wenn du einen Film ohne Handlung ansiehst, ist das scheiße. Ich habe gerade diesen Film gesehen, er heißt The Most Violent Year. Er ist toll gespielt, brillant. Toll gefilmt. Aber die Geschichte ist Müll. Er hält deine Aufmerksamkeit, weil das Schauspiel toll ist und Jessica Chastain ist einfach wunderschön. Aber der Film selbst hat keine Handlung. Viel Musik hat heutzutage keine Handlung mehr. Es ist nur hübscher Müll, den man im Hintergrund laufen lässt. Wir machen Musik, die einen Zweck hat. Es gibt etwas darin, das man wirklich anhören kann.

oe24: Es gibt auf eurem Album auch ein paar Coversongs, zum Beispiel California Love. Wie entscheidet ihr, ob ihr einen Song covert?
Ben: Meistens versuchen wir, etwas zu machen, das man von uns nicht erwartet. Wir haben kein festes Genre. Daher können wir viele Dinge covern. California Love wurde von unserem Manager vorgeschlagen. Es hat sich einfach richtig angefühlt. Also haben wir versucht, es mit unserem eigenen Stil zu machen.
Jordy: Ich habe meine Wurzeln im Hip Hop, damit bin ich aufgewachsen. Ich war nie ein Sänger. Jeder in meiner Familie hat gesungen. Ich war das schwarze Schaf. Das war es, was ich machen wollte, ein Rapper sein. Etwas wie California Love zu machen, fühlte sich für mich gut an. Es ist witzig, wie man einen Song, der im Original so fröhlich ist, ein Partysong, verändern kann, wenn man die Melodie ein bisschen tiefer transponiert.
Justin: So wie er die Melodie singt, weckt das in mir völlig andere Gefühle.
Jordy: Ja, es ist bittersüß. Statt eine Hommage an Kalifornien zu sein, zeigt es dass es ein düsterer Ort sein kann. Es ist der Ort, an dem Träume genauso sterben wie leben und strahlen können.

oe24: Was hat es mit dem Schmetterling auf eurem Albumcover auf sich? Wofür steht er?
Justin:
Der Schmetterling macht eine große Wandlung durch. Wir haben viel Musik gemacht, bevor wir diese Band gegründet haben. Aber diese Band hat uns geholfen, unsere Träume zu verwirklichen. Wie der Schmetterling haben wir im Kokonstadium getroffen und er hat uns geholfen, unsere Flügel zu entfalten.

 

SomeKindaWonderful baten oe24-Redakteurin Maria Kobetic um ein Erinnerungsoto im Bett.

Interview: Maria Kobetic

Zur Vollversion des Artikels