Gegenveranstaltung

Protestsongcontest 2012 mit Stermann

10.02.2012

Finalisten protestieren gegen Wirtschaftswahnsinn und traditionelles Kastldenken.

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© www.protestsongcontest.net
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Gegen den Strom schwimmen am 10.2 zehn Bands im Wiener Rabenhof Theater. Zehn Finalisten wetteifern am Sonntag, den 12. Februar um die Gunst der Jury, die auch 2012 zum großen Teil aus langgedienten Juroren wie Martin Blumenau oder Doris Knecht besteht. Urgestein Dirk Stermann - seit dem ersten Protestsongcontest dabei - moderiert. Und auch unter den Teilnehmern gibt es Wiederholungstäter. Musikalisch bunt wird heuer vor allem gegen die Wirtschaftskrise, ihre Auswüchse und den dennoch ungebremsten Konsumwahn protestiert.

Vorentscheidung im Jänner
 Die besten zehn wurden schon am 27. Jänner in einer Vorausscheidung aus 25 Teilnehmern ausgewählt. Jetzt dürfen sie sich vor Publikum beweisen. Fast schon Fixstarter sind Rotzpipn & Das Simmeringer Faustwatschenorchester. Bereits 2010 und 2011 dabei, protestieren sie heuer mit einer adaptierten Version der Bundeshymne "Hymne 2.0" - statt Land der Berge heißt es dann "Land der Ämter und Beamten, Land der Stadlmusikanten". Österreichkritik hagelt es auch von wos i sig. Mit "Erwin" hat sich die Band aus Amstetten allerdings ein konkreteres politisches Feindbild ausgesucht. Gegen österreichisches "Kastldenken" und dörfliche Scheinidylle singen hirschl mit "Wernhartsgrub" an. Die Wiener sind ebenfalls schon das zweite Jahr in Folge dabei.

Zentrales Thema Weltwirtschaftskrise
Die Weltwirtschaftskrise macht auch vor dem Protestsongcontest keinen Halt. Wait For The B-Side, It's Better denken über "Wie hat die Börse reagiert?" nach: "Und gibt's einmal ein Erdbeben läuft der Spekulant zu Höchstform auf/ und jeder neue Tote ist ein Punkt im Kursverlauf." Das Frauenensemble Comedian Feminists macht das Phänomen des "Cross Border Leasen" zum Thema. Den Abschluss der kapitalismuskritischen Fraktion bilden die Niederösterreicher Gregor Fröhlich und die Krisenstimmung. Aus Nirvanas Klassiker "Rape me" wird eine Liebeserklärung an die Ratingagenturen: "Rate me". Beim Protestsongcontest sind sowohl Coverversionen als auch Originale erlaubt, nur der Text muss eine Eigenkreation sein. Welcher Aufschrei am 12.2 den Sieg mit nach Hause nehmen wird ist noch unklar, aber spannend und vor allem interessant wird derAbend auf jeden Fall.

Seit 2004 Institution
Der erste Protestsongcontest fand 2004 statt. FM4 und das Rabenhof Theater suchten damals anlässlich des 70. Jahrestags der Februarunruhen 1934 die wildesten und emphatischsten Protest-Sänger. Von den ersten Gewinnern Georg Freizeit und den Rosaroten hört man heute nichts mehr. Aber auch bekannte Namen der jungen österreichischen Musikszene wie Christoph und Lollo, Hörspielcrew, Mieze Medusa oder Der Nino aus Wien haben in den letzten Jahren ihr Protestpotenzial unter Beweis gestellt. Bis auf Mieze Medusa allerdings nicht siegreich. Letztes Jahr konnten die Gebrüder Marx mit dem Wienerlied "Hättma, kenntma" Jury und Publikum von sich überzeugen.

Info
Alle weiteren Informationen erhalten SIe auch unter www.rabenhof.at.





 





 

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