Ein kurzer Kampfschrei, Absprung - und Campino landet mit nacktem Oberkörper in der grölenden Menge. Der Frontmann der Toten Hosen kann es noch mit seinen 50 Jahren, lässt sich von seinen Fans tragen und anfassen und singt dabei "Ich will nicht ins Paradies". Vor 11.000 Zuschauern in der Arena Leipzig haben die Toten Hosen am 13. November das Auftaktkonzert für ihre "Krach der Republik"-Tour gespielt und gezeigt, dass Punkrock auch nach 30 Jahren Bandgeschichte noch funktioniert. Die Düsseldorfer spielten Klassiker und Lieder ihres neuen Albums und zitierten große Künstler des Punkrock mit Coverversionen. Die Toten Hosen spielen am 22. Dezember in der ausverkauften Wiener Stadthalle und am 25. Mai in der Innsbrucker Olympiahalle.
Hier Bilder vom letzten Wien Gig
Campino auf der Erfolgswelle "Es fühlt sich gut an", ruft Sänger Campino den fahnenschwenkenden Zuschauern zur Halbzeit des Konzerts zu. Die Musiker wagen einige Experimente mit ihrem Publikum. Dazu gehört, ihre Version des Liedermacher-Klassikers "Heute hier, morgen dort" von Hannes Wader vor 11.000 Punkrockfans zu spielen und das Stück anzukündigen mit: "Dieses Lied wurde an unzähligen Lagerfeuern kaputtgespielt." Dazu gehört aber auch, den wohl bekanntesten Hit der zweiten großen deutschen Punkrockband zu präsentieren: "Schrei nach Liebe" von den Ärzten. 30 Jahre Tote Hosen Mit der "Krach der Republik"-Tour feiern die Toten Hosen ihr 30-jähriges Bestehen. Alle 26 geplanten Konzerte waren schon vor sechs Wochen ausverkauft. Mehr als 300.000 Tickets gingen über den Ladentisch. Begonnen hatte die Jubiläumsfeier im Frühjahr mit 16 Konzerten in verschiedenen Fan-Wohnzimmern. In Leipzig spielen die Toten Hosen bekannte Lieder aus drei Jahrzehnten ihrer Bandgeschichte. Bei Stücken wie "Bonnie und Clyde", "Wünsch dir was" oder "Auswärtsspiel" übernehmen die 11.000 Zuschauer in der Leipziger Arena den Gesang - Campino hält nur das Mikrofon in die Masse. Eine gute Gelegenheit zum Verschnaufen für den 50-Jährigen. Ein zweistündiges Konzert der Toten Hosen wirkt anstrengend wie ein Fußballspiel. Mögen die neuen Lieder etwas weicher, die Texte tiefgründiger und die Gitarrenriffs ein wenig vielfältig geworden sein - auf der Bühne strahlen die Punkrocker pure Energie aus, spielen ihre Lieder schneller als auf der Platte und Campino hetzt über die Bühne wie vor zehn, zwanzig Jahren.
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