"Where You Stand"

Travis melden sich mit gereifter Platte zurück

20.08.2013


"Die Platte vermittelt die Situation, in der Lebensmitte zu stehen",so Healey.

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© Red Telephone Box
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Travis haben nach fünf Jahren mit "Where You Stand" (Good To Go) ein neues Studioalbum herausgebracht. "Die Platte vermittelt die Situation, in der Lebensmitte zu stehen", erzählte Sänger Fran Healey im Interview mit der APA. "Dank der eigenen Kinder blickst du auf die Kindheit zurück, aber du denkt auch bereits ans Älterwerden. Daher befinden sich viele nachdenkliche Themen auf der Scheibe." Mit dem sperrigen Vorgänger "Ode To J. Smith" habe man ordentlichen durchgespült und den Weg zu weiteren Travis-Produktionen geebnet.

Hier eine kleine Hörprobe

"Flush" ist wichtig
"Für uns ist es wichtig, auch 'Flush'-Platten (to flush: herunterspülen, Anm.) zu machen", betonte der Frontman. "'Ode To J. Smith' war so eine 'Flush'-Platte. Wir hatten uns damals nur zwei bis drei Wochen Studiozeit gegeben, darum klingt das Album vielleicht etwas unfertig. Aber das war Teil des Konzepts, schnell aufzunehmen. Es ist schon klar, dass man mit solchen Platten einige Fans verliert, aber wir machen sie ja in erster Linie für uns."

Neue Platte isr Rückblick
Die Arbeiten an "Where You Stand" bezeichnete der Schotte als "Echo der Zeit von 1996", als Travis nach London zogen, um das Debüt "Good Feeling" aufzunehmen. "Damals gab es Veränderungen in der Band, der Keyboarder ging, mit Dougie Payne kam außerdem ein neuer Bassist. Alles fühlte sich frisch und spannend an", erinnerte sich Healy. "Diesmal war es ähnlich. Wir konnten uns in der Pause um unsere Familien und Soloprojekte kümmern. Und als wir wieder zusammenkamen, fühlte sich das so neu wie 1996 an."

Band war auf Solopfaden unterwegs
Eine Solo-Platte herauszubringen und solo auf Tournee zu gehen, sei eine großartige Erfahrung gewesen, sagte der Sänger. 2011 setzten sich alle Bandmitglieder dann wieder zusammen. "Da war zunächst gar keine Rede von einem neuen Travis-Album. Wir wollten bloß ausprobieren, ob es noch funktioniert." Eine kreative Entscheidung wurde trotzdem gleich getroffen: "Beim ersten Meeting habe ich mich darauf festgelegt, dass ich nicht mehr alle Songs alleine schreiben will. Wir starteten mit nichts und haben gemeinsam einen Song nach dem anderen ausgearbeitet."

Keine Trend-Opfer
Dass Travis zur Blaupause für viele Britpop-Produktionen geworden sind, weiß Healy natürlich. Er selbst will seine Band von jedem Trend fernhalten: "'The Man Who' (von 1999, Anm.) klang wie keine andere Platte, die damals am Markt war. Plötzlich begannen Plattenfirmen Bands unter Vertrag zu nehmen, die sich wie Travis anhörten. Darum sollte '12 Memories' (2003, zwei Jahre nach dem überaus erfolgreichen 'The Invisible Band' veröffentlicht, Anm.) ganz anders sein. Das war auch eine 'Flush'-Platte

Streben nach der besten Band der Welt
"Eigentlich haben wir uns nie Gedanken gemacht, wie Travis zu klingen haben. Sonst wären wir Coldplay", lachte Healy. "Ich mag Coldplay, wir sind gut mit deren Sänger Chris Martin befreundet. Er wollte ja immer in der größten Band der Welt sein, was er auch erreicht hat. Ich wollte immer in der besten Band der Welt sein, in der jeder einzelne Song für sich Bedeutung hat - und nicht ein bestimmter Sound."

Zusammenhang neu entdeckt
Da wundert es nicht, dass Healy die einzelnen Lieder für wichtiger hält, als das Album als Gesamtkonzept. "Ich denke alle Travis-Platten sind Song-Alben, aber es gibt natürlich gewisse Grundmotive, Stimmungen, die die Songs zusammenhalten. 'Good Feeling' war ein Aufbruch, 'The Man Who" eine Trennungsplatte, 'The Invisible Band' ein reines Popalbum, das etwas depressive '12 Memories' unser Nach-9/11-Album. 'The Boy With No Name' ist unsere brüchigste LP. Die Leute von der Plattenfirma verlangten damals immer mehr Singles. Das Resultat waren viele zusammenhanglose Versuche, solche zu produzieren."

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