Enttäuschung
U2 zerstören ihre Hymnen
10.03.2023U2 haben 40 ihrer Hits neu aufgenommen. Das klingt aber gar nicht gut.
Epische Hymnen (Pride), große Pop-Polit-Parolen (Sunday Bloody Sunday) und mitreißender Stadien-Rock (Beautiful Day) - U2 haben definitiv die Musikgeschichte mitgeschrieben. Doch jetzt zerstört man mit der "neuen" CD Songs of Surrender (VÖ: 17. März) die Legende. Nach 170 Millionen verkauften CDs, 22 Grammys und Rekord-Tourneen hat man dafür die 40 "wichtigsten" Hits der 47-jährigen Erfolgskarriere neu interpretiert und neu eingespielt. Was von der Idee vielleicht noch spannend klingt, wird beim Anhören jedoch mehr und mehr zur Pein. Und leider auch zur Peinlichkeit.
Leier. Begeisterten U2 einst mit Druck, Spiel-Witz und Euphorie, so erklingt jetzt alles nur mehr als langatmige Lagerfeuer-Leier. Ohne Höhen, aber mit ganz viel Tiefen: Schlagzeug gibt's fast gar nicht mehr. Krachern wie Desire oder Vertigo wurde im uninspirierten Unplugged-Sound all die Power genommen. Den Hymnen With or Without You und I Still Haven't Found W hat I'm Looking For jegliche Brillanz. Eigentlich erklingen nur Bad und Every Breaking Wave noch halbwegs interessant.
Langeweile. Dass U2 gleich 40 Songs "vergewaltigen" und somit in Summe 2 Stunden und 50 Minuten langweilen, kommt erschwerend dazu. Der Zenit ist überschritten.