Panik aus der "Wundertüte"
Udo Lindenberg: Größte Tour aller Zeiten
11.03.2012
Fulminanter Tournee-Auftakt: 17 ausverkaufte Shows in 3 Wochen.
Panikrocker Udo Lindenberg kommt nicht einfach so auf die Bühne - der "Udonaut" schwebt ein: Mit einem Zeppelin startete der Musiker seine Deutschlandtour. Von hoch oben unterm Hallendach der ausverkauften Mannheimer SAP Arena glitt er im Korb stehend nach unten zu seinen Fans, die lange auf ihn gewartet haben. Es war die erste große Show des Deutschrockers seit der Comeback-Tour vor dreieinhalb Jahren.
Giga-Show
Getreu seinem Hit und Lebensmotto: "Ich mach' mein Ding" bot Udo 15.000 Fans bei seinem Tournee-Auftakt am Samstagabend eine "Wundertüte: Insgesamt 27 Songs, mehrere Gäste, eine Artistin, ein Vampir - zweidreiviertel Stunden lang verausgabte sich der Meister für sein Publikum. Nonstop präsentierte der Hamburger Hotel-Dauerbewohner einen Hit nach dem anderen: Bei Titeln wie "Ich mach' mein Ding" und "Ganz anders" tanzt Hip-Hopper und Kumpel Jan Delay über die Bühne, bei "Cello" begleitet ihn Sänger Clueso, aber rockig, ohne Cello-Klänge. Beide hatten mit ihrer neuen Version des Udo-Klassikers in den vergangenen Monaten die Charts erobert.
Alle Hits
Nachdenkliche Töne schlug der Rockstar in seinem Konzert mit älteren Hits wie "Ich lieb Dich überhaupt nicht mehr" ebenso an wie mit neuen Songs wie "Was hat die Zeit mit uns gemacht". Der Musiker, der sich seit langem gegen Rechts engagiert und für eine "Bunte Republik Deutschland" wirbt, verzichtet auch in seiner neuen Show nicht auf Titel wie "Wozu sind Kriege da" und "Sie brauchen keinen Führer". "Wir müssen jeden Tag aufpassen", mahnte er.
Power-Udo
Die ganze Zeit über zeigte Lindenberg auf der Mannheimer Bühne vollen körperlichen Einsatz. Begeisterung kam auf, als er plötzlich durchs Publikum marschierte und dann auf einer kleinen Bühne inmitten der Menschen sich mit "0-Rhesus-Negativ" von einem Vampir beißen ließ. Der gab dann noch an zwei Seilen eine beeindruckende artistische Vorstellung, derweil sich der Rocksänger auf einer Trage wieder zurück zur Bühne bringen ließ.
Seinen Abgang nach einem begeisternden Finale mit Hits wie "Sonderzug nach Pankow" oder "Andrea Doria" zelebrierte Lindenberg indessen wieder ganz als "Udonaut": Im Zeppelinkorb schwebte er davon. Sein "Goodbye Sailor" klang durch die Halle - "Ein letztes Ahoi! Ich muss fort..."
Für den Musiker und sein Panikorchester geht es bis zum 2. April weiter quer durch Deutschland – insgesamt siebzehn ausverkaufte Shows warten noch auf Panikrocker Udo.