Heavy-Metal-Zirkus

Wacken-Festival steht vor Kick off

31.07.2013

Tausende Festivalbesucher sind einen Tag vor Startschuss schon vor Ort.

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Das kleine 1.800-Einwohner-Dorf erlebt seit 30. Juli den Einzug der "Metalheads". Rund 75.000 werden zum Auftakt des 24. Wacken Open Airs am 1. August erwartet - es ist nach Angaben der Veranstalter das größte Heavy-Metal-Festival der Welt. Schwarz dominiert in den Straßen, hier und da schlängelt sich ein Traktor an den meist langhaarigen Gästen vorbei. Vielleicht fährt er nach Nutteln oder Moorhusen, das ist in der Umgebung. Wacken ist Provinz. Doch Anfang August ist alles anders, dann strömt die weltweite Metal-Szene in den kleinen schleswig-holsteinischen Ort. Die Ur-Wackener haben sich damit arrangiert - sie nutzen es sogar.

Bereits die Kleinsten machen Geld mit Festival

Einer der Profiteure ist Torge, elf Jahre alt. Er sitzt in einem kleinen Tretauto, hinten hat er einen Anhänger montiert. "Fünf Euro, das geben die meisten", sagt Torge, wenn er nach dem Preis für einen Transfer vom Wackener Ortskern rüber zum 220 Hektar großen Festivalgelände gefragt wird. Meist fährt er mit seinem Tretauto Bierdosen oder Campingausrüstung umher. Manchmal auch einen Metal-Fan, dann geht es etwas langsamer voran. Torge trägt ein T-Shirt, auf dem "50 Prozent Mama, 50 Prozent Papa, 100 Prozent Wacken" zu lesen ist.

Wacken in der Dose
Einige Meter weiter steht Birgit Reimers in ihrem Schreibwaren-und Spielzeuggeschäft. Etwa 100 Wacken-Postkarten gehen am Tag über den Ladentisch, schätzt Reimers. Das Besondere an den Karten: In einer Dose kann der Wacken-Fan Erde vom Festivalgelände in die Heimat schicken. "Heilige Erde", betont Reimers. Zum größten Teil des Jahres gehört diese Erde Kühen. Das Wacken Open Air spielt sich auf einer Weide ab - ist es vorbei, kehren die Tiere zurück.

Fan der ersten Stunde
  "Das Festival-Bändchen hat mir der Bürgermeister an den Arm gemacht", sagt Gerhard Breiholz und zeigt es nicht ohne Stolz hervor. Der 53 Jahre alte Breiholz ist in Wacken geboren und war schon 1990 bei der ersten Ausgabe dabei. In der Rückschau ein geradezu historisches Privileg: Nur rund 800 Leute kamen damals. Nun sitzt Breiholz auf einem Hocker an der Straße, beobachtet die Blechlawine und die Gäste in ihrer umfangreichen Metal-Montur. Das Festival ist für viele Wackener auch eine Art Kinofilm, der sich in jedem Jahr wiederholt.

Jensen ist Chef von "Metal Town"
Einer der beiden Festival-Gründer, Thomas Jensen (Bild oben), sitzt derweil auf dem Festivalgelände. Damals rief er das Wacken Open Air mit seinem Kumpel Holger Hübner aus einer Bierlaune heraus ins Leben. Heute ist Jensen eine Art Bürgermeister von "Metal Town". Jensen nippt an einem Becher Brühe, um ihn herum werden die letzten Kabel verlegt. "Hier weiß jeder, was er zu tun hat", sagt der 47-Jährige beruhigt. Am Donnerstag soll es auf dem Festivalgelände offiziell los gehen. In Wacken selbst hat der Heavy-Metal-Zirkus aber längst begonnen. Das kleine verschlafene Dörfchen rocken werden heuer übrigens Mtörhead, Rammstein, Russkaja, Santiano, Deep Purpel und viel Metal Bands mehr.

Info
Alle Informationen zum "Waken Open Aire" erhalten Sie unter www.wacken.com.

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